Fußball-Regionalliga „Familie“, Fans und Flutlicht

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV will am Sonntag (31. Juli 2022) ab 14 Uhr bei der SG Wattenscheid 09 in der traditionsreichen Lohrheide den ersten Saisonsieg einfahren.

Der WSV will nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen RW Ahlen schnell wieder aufstehen.

Foto: Dirk Freund

„Es war eine arbeitsreiche, intensive Trainingswoche bei schönem Wetter. Das hat bisher Spaß gemacht“, betont Chefcoach Björn Mehnert. Man habe die 1:2-Auftaktniederlage gegen RW Ahlen aufgearbeitet: „Die Jungs waren selbstkritisch und haben sich an die eigene Nase gefasst, sie ziehen super mit.“ Für jeden Spieler würden Videosequenzen aufgearbeitet, auch für die einzelnen Mannschaftsteile, zudem die Daten analysiert. „Das machen wir immer so, wir analysieren Siege und Niederlagen gleich“.

Die nackten Zahlen sagen aber nicht immer alles. „Wir haben beispielsweise die Mehrzahl der Zweikämpfe gewonnen – aber nicht in den entscheidenden Räumen vor dem gegnerischen Tor, sondern eher im ersten Drittel. Wenn man nur fünf Torabschlüsse hat, wird es schwierig. Die Jungs wollten, aber es hat an diesem Tag nicht gepasst“, weiß der 45-Jährige. Dass einige wichtige Spieler wie Kevin Rodrigues Pires, Kevin Hagemann und Bastian Müller ausfielen, sei zwar ein Fakt, „aber kein Grund“.

Grundsätzlich will Mehnert aber nun nicht alles in Frage stellen: „Wir haben ein Spiel verloren und werden nach einer Niederlage nicht alles über Bord werfen. Es war klar, dass wir nicht alles gewinnen. Vielleicht war sich der eine oder andere zu sicher.“

Mit dem Spielsystem sei man „in 85 bis 90 Prozent der Fälle erfolgreich“ gewesen. Nun gelte es vielmehr, die Mentalität, den Zusammenhalt als „Familie“ schnell wieder zu finden. Und das schon in Wattenscheid, das von Ex-WSV-Coach Christian Britscho betreut wird und trotz eines 1:4 in Münster überzeugte. Mehnert: „Bringen wir nur 90 Prozent, wird es schwierig, die drei Punkte zu holen.“ Kevin Rodrigues Pires, Bastian Mülller und Lukas Demming sind wieder fit.

Der Sportliche Leiter Stephan Küsters derweil sieht keinen Grund, unruhig zu werden: „Natürlich kommen kritische Stimmen, wenn man verliert. Das war innerhalb der vergangenen anderthalb Jahre einer der wenigen kleinen Rückschritte. Vielleicht haben wir das Spiel zum richtigen Zeitpunkt verloren. Das Transferfenster ist zwar bis Ende August auf, aber wir vertrauen dem Kader zu 110 Prozent. Wir werden positiv vorangehen und in Ruhe weitermachen. Wir sind in dieser Saison breiter und besser aufgestellt und wollen positive Schlagzeilen für die Stadt produzieren.“

Das sieht auch Mehnert so: „Wir richten den Fokus nach vorne. Aus meiner Sicht ist man mit Spaß und Freude produktiver. Mit Angst zu führen, ist nicht mein Ding. Man kann erfolgreich sein, wenn man kommunikativ ist. Wichtig ist es, sich nun zu fokussieren. Das schaffen wir, davon bin ich überzeigt. Ich glaube an die Jungs. Hoffentlich unterstützen uns viele Fans. Wir wollen voller Einstellung, Leidenschaft und Mentalität den Sieg einfahren.“

An zwei Niederlagen in Folge in seiner Amtszeit könne er sich nicht erinnern …