Fußball-Regionalliga WSV: Zunächst keine vier neuen Verwaltungsräte

Wuppertal · Die Wahl von vier neuen Verwaltungsräten beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV ist ungültig. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs am Montag (1. Februar 2021) vor dem Amtsgericht. Zuvor hatten die Verwaltungsratsmitglieder Ralf Dasberg (stellvertretender Vorsitzender) sowie Harald Lucas und Norbert Müller den Klageweg beschritten und eine einstweilige Verfügung beantragt.

Der WSV präsentiert sich momentan nur auf dem Platz als Einheit.

Foto: Dirk Freund

Sie hatten nach eigenen Angaben „berechtigte Zweifel“ daran, „dass die derzeitige Zusammensetzung des Verwaltungsrates rechtskonform ist und dessen Beschlüsse demnach rechtssicher sind“ (zum Wortlaut der Erklärung: hier klicken!). Auch der Vorstand meldete sich entsprechend zu Wort. Der Verwaltungsratsvorsitzende Christian Vorbau hatte daraufhin in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass Vereinsanwalt Elmar Weber „in einer rechtlichen Bewertung die Rechtmäßigkeit der Nachwahl“ festgestellt habe. Das Amtsgericht monierte dagegen den Ablauf.

Dem neuen Gremium sollten fortan der ehemalige Oberbürgermeister Andreas Mucke, Stephan Vogelskamp, Dr. Karsten Schaudinn und Helmut Lepiorz angehören. Der ehemalige Chef des Wuppertaler Gebäudemanagements, Dr. Hans-Uwe Flunkert, hatte seine Kandidatur vorerst zurückgezogen. Er war kein Vereinsmitglied. Damit gehören dem Verwaltungsrat weiterhin Vorbau, Christian Scheib, Felix Blaschke, Dennis Jung sowie Dasberg, Lucas und Müller ab. Der Verein arbeitet nach eigenen Angaben daran, eine Jahreshauptversammlung abzuhalten.

Der ehemalige Vorsitzende Friedhelm Runge, der in den vergangenen Monaten bei der Finanzierung der Gehälter geholfen hatte, strebt nach eigenen Angaben kein Amt mehr an: „Das ist vorbei. Vielmehr hat mich die damalige Stadtspitze seinerzeit eindringlich gebeten zu helfen, damit der WSV nicht von der Bildfläche verschwindet. Ich habe zugesagt, weil der Verein eine Herzenangelegenheit ist.“ Zu seinen Ansprechpartnern gehören unter anderem die Vorstandsmitglieder Melanie Drees und Thomas Richter sowie der Sportliche Leiter Stephan Küsters. „Oberstes Ziel muss es sein, den Abstieg auf jeden Fall zu verhindern“, so Runge. Deshalb sei er auch eingesprungen, um die Winter-Neuzugänge verpflichten zu können. Er sei guter Hoffnung, dass nun ein Platz im gesicherten Mittelfeld herausspringe.

Der Etat des WSV liegt in der laufenden Saison bei rund 1,5 Millionen Euro. Wie eine solche Summe für die Spielzeit 2021/22 ohne Runge gestemmt werden könnte, darüber sind noch keine Pläne bekannt. Als nächste finanzielle Hürde muss der Verein im Frühjahr beim Verband die obligatorische Sicherheitsleistung in Höhe von 35.000 Euro hinterlegen.