Fußball-Regionalliga WSV-Neuzugang Lars Bender: „Super Typ“ will durchstarten
Wuppertal · „Ja“, lacht Lars Bender, „wir werden schon ab und an verwechselt.“ Wir – das sind der 33 Jahre alte Rechtsverteidiger des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV und sein 31 Jahre alter Namensvetter, der in der Bundesliga das Trikot des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen trägt und ebenfalls rechts hinten agiert.
Das führt zuweilen zu kuriosen Situationen. „Neulich wurde ich gefragt, ob ich nicht zurück zu 1860 München wechseln möchte“, erinnert sich der Neu-Wuppertaler. Gemeint war aber natürlich der Ex-Nationalspieler, der von 2002 bis 2009 für den Club aus der bayerischen Landeshauptstadt kickte und nun angekündigt hat, ebenso wie sein Zwillingbruder Lars Bender seine Profikarriere zu beenden.
Das hat der gebürtige Koblenzer nicht vor. Der Jetzt-Wuppertaler will im Stadion am Zoo durchstarten. Sein bisheriger Verein, der Ligakonkurrent SC Fortuna Köln, hatte ihm signalisiert, dass es fortan schwieriger werde, auf entsprechende Einsätze zu kommen. „Mein Berater hat mir dann mitgeteilt, dass der WSV auf der Rechtsverteidiger-Position sucht. Ich war sofort begeistert. Mein persönliches Ziel ist es, gebraucht zu werden, Spielzeiten zu bekommen und meinen Beitrag zu leisten, damit die Mannschaft erfolgreich ist.“ Stephan Küsters, der Sportliche Leiter des WSV, griff gerne sofort zu. Nicht nur wegen der sportlichen Perspektive: „Lars ist auch ein super Typ!“ Dem ein gutes Passspiel, präzise Flanken und eine immense Ausdauer nachgesagt werden.
Das war schon bei den beiden Siegen in Ahlen (1:0) und gegen Lippstadt (3:1, Bender erzielte das 1:0) zu sehen. „Das war ein Start wie gewünscht. In unserer Situation mussten wir diese beiden Gegner unbedingt schlagen. Von den 21 Endspielen haben wir zwei gewonnen, so kann es natürlich gerne weitergehen.“ Beispielsweise am 7. Februar, wenn ausgerechnet Fortuna Köln um 14 Uhr ins Stadion am Zoo kommt.
Die Zeit im Südstadion von 2014 bis 2018 (damals 3. Liga) und von Sommer 2019 bis zur aktuellen Winterpause bezeichnet Bender als „die schönste in meiner Karriere. Die Mannschaften und der Zusammenhalt waren immer super.“ Begonnen hatte er beim FC Germania Urbar 1911 und SV Niederwerth, ab der C-Jugend kickte er für den TuS Koblenz (bis 2011 mit insgesamt 13 Zweitliga-Einsätzen und dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern / 1:4), danach für den Drittligisten Kickers Offenbach (2011 bis 2013) und den Regionalligisten Eintracht Trier (2013/24), 2018/19 zwischenzeitlich für Energie Cottbus. Verrät er WSV-Trainer Björn Mehnert viel über den nächsten Gegner Fortuna Köln? „Wenn er mich fragt“, schmunzelt Bender. „Ich kenne dort ja noch viele und auch die Abläufe. Natürlich will ich das Spiel gewinnen …“
Bender wohnt in Köln („Ich bin in 45 Minuten in Wuppertal“), dort will er sich später seine berufliche Zukunft aufbauen. Am Rhein, wo auch sein Namensvetter noch sein Geld verdient. Hat er ihn schon einmal getroffen? „Ja, in einem Testspiel. Es war sehr nett. Er ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich das bin, der auftaucht, wenn man den Namen in den Computer eingibt. Wir haben das Trikot getauscht.“