Handball-WM BHC: Freude über Darj, Sorge um Majdzinski
Wuppertal · Für vier der fünf Handballer des Bundesligisten Bergischer HC, die an der Weltmeisterschaft teilgenommen haben, ist der Traum vom Titel vorbei. David Schmidt, Lukas Stutzke (Deutschland), Arnor Gunnarsson (Island) und Maciej Majdzinski (Polen) sind in der Hauptrunde ausgeschieden. Dagegen hat Max Darj mit Schweden die Chance auf den großen Wurf. Am Mittwoch (27. Januar 2021) um 20.30 Uhr treten die Skandinavier im Viertelfinale gegen Katar an.
Dass es für die anderen BHC-Profis nicht reichen würde, stand bereits vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde fest. Nach der Niederlage gegen Spanien waren die Chancen des DHB-Teams auf ein Minimum gesunken, kurz darauf war das Ausscheiden amtlich. Das Team verabschiedete sich mit einem 23:23 gegen Polen aus dem Turnier, bei dem David Schmidt auch im Angriff viel Einsatzzeit bekam. Vier Mal war der Linkshänder nach Durchbrüchen Richtung Kreis erfolgreich. „Schade, dass wir das Spiel nicht noch gewonnen haben“, meinte Schmidt. „Wir haben auch nicht unsere beste Leistung gezeigt, so dass das Unentschieden in Ordnung geht - wenn auch die letzten Sekunden kurios waren mit dem abgepfiffenen Zeitspiel.“
Mit dem zwölften Platz, den das deutsche Team in der Abschlusswertung belegt, „sind wir als Mannschaft natürlich nicht zufrieden“, sagte der 27-Jährige. „Trotzdem nehme ich viele Erfahrungen mit. Es war auch etwas Besonderes, unter Alfred Gislason trainieren und spielen zu dürfen. Er hat schon auch eine besondere Aura.“ David Schmidt und Lukas Stutzke werden am Dienstagabend ins Bergische Land zurückkehren und sich am Mittwoch einem Corona-Test unterziehen. „Danach begeben wir uns in eine Trainingsquarantäne von fünf Tagen, bevor es wieder losgeht.“
Schmidts Stimmung ist allerdings etwas gedrückt. „Ich war gestern noch in der Kabine bei Maciej Majdzinski“, sagt der Rückraumspieler über seinen Positionskollegen beim BHC, der in der zweiten Halbzeit verletzt vom Feld musste. „Ich hoffe, dass es nicht ganz so schlimm ist, aber es sah leider nicht so gut aus.“ Majdzinski hat mit Polen eine tolle WM absolviert und sogar Deutschland an den Rand einer Niederlage gebracht. Die Mannschaft beendet die Veranstaltung auf dem 13. Rang. Welche Verletzung genau sich der 24-jährige Linkshänder, der bereits zwei Kreuzbandrisse in seiner Karriere überstanden hatte, zugezogen hat, wird nach seiner Rückkehr eingehend untersucht.
Auch Arnor Gunnarsson ist nicht ganz unbeschadet durch das Turnier gekommen. Eine Muskelverhärtung zwang ihn zur Schonung in den letzten beiden Hauptrunden-Partien der Isländer. Das Team blieb gegen die Schweiz, Frankreich und Norwegen sieglos, so dass es sich mit dem 20. Platz bei der Veranstaltung zufrieden geben musste.
Sportlicher WM-Höhepunkt aus BHC-Sicht sind die Leistungen Schwedens mit Vizekapitän Max Darj. Der Kreisläufer und Abwehrchef überzeugte auch in der Hauptrunde mit herausragenden Vorstellungen. Nach einem 26:26 gegen Weißrussland, 28:28 gegen Slowenien und 34:20 gegen Russland bleibt die Mannschaft im Turnier ungeschlagen und schloss auf dem ersten Platz ihrer Hauptrundengruppe ab. Darj war vor allem mit dem Duell gegen das russische Team zufrieden: „Dass wir so auftreten können in einem Spiel, in dem wir stark unter Duck stehen, ist eine tolle Sache.“ Im Falle einer Niederlage wären die Schweden nämlich ausgeschieden. „Daher sind wir natürlich sehr zufrieden. Jetzt gucken wir weiter und möchten Katar schlagen“, sagt der Kreisläufer.
Am Mittwoch um 20.30 Uhr steigt das Viertelfinale gegen die Katarer, die sich mit einem knappen 26:25 gegen Argentinien in letzter Sekunde das Ticket gesichert haben. Sollten die Schweden weiterkommen, treffen sie am Freitag erneut um 20.30 Uhr auf den Sieger des Viertelfinals zwischen Frankreich und Ungarn. Das Spiel um den dritten Platz steigt am Sonntag um 14.30 Uhr, das Finale ist für 17.30 Uhr angesetzt.