Handball-Bundesliga: 28:31 (10:15) gegen den THW Kiel BHC verkauft sich teuer
Wuppertal / Köln · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sich mit einer Niederlage aus dem Spieljahr verabschiedet. In der Kölner Lanxess-Arena verlor das Team von Trainer Sebastian Hinze vor 13.380 Zuschauern mit 28:31 (10:15).
Damit bleibt der BHC auf Rang 17 der Tabelle und Vorletzter.
Gegen das Star-Ensemble aus dem hohen Norden blieb der BHC bis zum 3:4 (14.) dran. Zu verdanken war das in erster Linie Torhüter Björgvin Pall Gustavsson, der zahlreiche Top-Paraden zeigte. Dann aber zog der Titelverteidiger die Zügel an und auf 11:5 (21.) davon. Den deutlichen Vorsprung nahm der Favorit mit in die Kabine. Es sah nach einer klaren Angelegenheit aus, der BHC hatte zu viel Respekt.
Das Halbzeit-Fazit von Roderich Trapp am Rundschau-Liveticker: "Der BHC hat sich ordentlich gewehrt, aber im Angriff nicht genug Durchschlagskraft entwickelt, um gegen die am Anfang noch auf überschaubarem Niveau agierenden Kieler in Führung zu gehen. Das hätte vielleicht eine Initialzündung mit der Halle im Rücken auslösen können. So aber spielte Kiel Stück für Stück seine individuelle Klasse im Rückraum und seine Stärken bei den Gegenstößen gekonnt aus. Dass es hier noch eine große Wende geben könnte, muss man unter diesen Umständen für Science Fiction halten."
Auch nach dem Wechsel hielt der BHC den Rückstand gegen die zunächst mit angezogener Handbremse agierenden, das Spiel jederzeit kontrollierenden Kieler in Grenzen. Meist waren es die fünf Tore (18:23, 40.) - nach dem Treffer von Gunnarsson zum 22:25 (46.) aber nur noch drei. Auf der Kieler Bank wurde es hektischer, die Halle bebte. Gustavsson legte die nächste Parade aufs Parkett, die Dezibel-Zahl erreichte Rekordwerte, nachdem Szilagyi das 23:25 (47.) erzielte.
Die Champions-League-erfahrenen Kieler behielten aber die Nerven und erhöhten auf 27:23 (50.). Der BHC setzte alles auf eine Karte - und wagte zu viel. Aflitulin velor die Kugel, der THW schraubte durch Duvnjak den Vorsprung wieder auf fünf Tore (23:28, 51.). BHC-Coach Hinze nahm die Auszeit. Mit Erfolg: Zwei Tore von Gunnarsson brachten den klaren Außenseiter auf 25:28 (54.) ran, Keeper Gustavsson parierte. Kiel kassierte zwei Minuten (55.), die Halle witterte noch einmal Morgenluft. Doch Landin wehrte den Wurf von Gunnarsson in Überzahl ab - und Kiel traf (25:29, 56.). Die Entscheidung.
Szilagyi gab nicht auf und netzte zum 26:29 (57.) und 27:30 (58.) ein. Kiel, das den verletzungsbedingten Ausfall von Toft-Hansen verkraften musste, ließ sich nun aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Dennoch waren die Fans aus dem Bergischen zufrieden und verabschiedeten die Fans mit viel Applaus.
Das Fazit von Roderich Trapp: "Dank einer enormen Steigerung in Halbzeit zwei hat der BHC die Rekordkulisse in der Arena und die Zuschauer der Liveübertragung noch belohnt. Das Ergebnis ist aller Ehren wert, hier wird niemand sein Kommen bereut haben. Sportlich bleibt damit aber alles beim Alten. Hoffnung macht das Zusammenspiel von Aflitulin und Szilagyi, die in Halbzeit zwei gemeinsam viel Betrieb machten."
Weiter geht es für den BHC erst am 14. Februar 2016 mit dem Duell beim TVB Stuttgart.
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