2. Handball-Bundesliga: Samstag (19.30 Uhr) in Eisenach BHC als Favorit in den Osten

Wuppertal / Solingen · Mit 14:0 Punkten und der besten Tordifferenz reisen die Zweitliga-Handballer des Bergischen HC als Tabellenführer zum ThSV Eisenach. Spielbeginn in der Werner-Aßmann-Halle ist um 19.30 Uhr. Auf den ersten Blick eine leichte Aufgabe.

Volldampf: BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

Foto: Dirk Freund

Schließlich stehen die Ostdeutschen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Eisenach ist bisher weit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückgeblieben. BHC-Trainer Sebastian Hinze rechnet deshalb mit einer extrem schwierigen Partie.

Als Saisonziel hatte der ThSV einen Platz unter den ersten Sechs angegeben. Zwar legte das Team von Trainer Christoph Jauernik beim 24:20 in Aue einen ordentlichen Saisonstart hin, verlor danach aber sechs Mal in Folge. Die Pleiten in Konstanz (25:30) und gegen den Wilhelmshavener HV (25:26) waren besonders bitter. "Gegen Wilhelmshaven haben sie nach einem frühen Rückstand gut gespielt, es aber dann doch nicht mehr gedreht bekommen", so Hinze. "Dass sie die Qualität haben, lassen sie immer wieder aufblitzen."

Panik herrscht in Eisenach nicht, doch gerne würde sich der Verein ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus der Krise werfen. "Unser Hauptmanko: der Tabellenstand. Ein Erfolg wird das Selbstverständnis der Mannschaft erhöhen. Wir müssen uns entwickeln. Es ist nicht so, dass wir die Werkzeugkiste öffnen und Top-Werkzeuge herausnehmen. Es sind Werkzeuge, die erst noch geschliffen und spitz gemacht werden müssen", weiß der ThSV-Coach.

Der Eisenacher Kader ist stark und auch in der Breite ordentlich besetzt. Auf der Position des Spielmachers agieren der von der HG Saarlouis gekommene Ibai Meoki Etxebeste und Marcel Schliedermann, während Matthias Gerlich und Alexander Saul (von Magdeburg nach Eisenach gewechselt) Wurfgewalt aus dem Rückraum mitbringen. Die Eisenacher Abwehr agiert zumeist aus einer 6:0-Variante heraus, spielt aber sehr aggressiv.

"Für uns wird es darum gehen, diszipliniert zu agieren und somit keine Gegenstöße zuzulassen", fordert Sebastian Hinze, der auch damit rechnet, dass Eisenach überraschen könnte. "Darauf müssen wir uns immer einstellen. Gegen den Tabellenführer ist die Bereitschaft, das Risiko einer neuen Variante einzugehen, eventuell etwas schneller vorhanden. So betont Jauernik: "Vielleicht sind wir mutig und finden eine Abwehrvariante, um den Bergischen HC unter Druck zu setzen." Allerdings ist es den Löwen in der Defensive zuletzt oft gelungen, ihre Gegner so zu stressen, um Gegenstöße zu laufen und das eigene Tempospiel durchzuziehen.

"In Hamm haben wir in der zweiten Hälfte nah am Optimum gespielt", lobt Hinze, findet aber freilich auch das Haar in der Suppe. "Aus der ersten Welle fehlen uns noch die Erfolge über Pässe der Torhüter." Bei allem Respekt vor dem Gegner ist Hinze klar, dass es "falsch wäre zu sagen, dass wir nicht als Favorit hinfahren".

Daran ändern auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Bogdan Criciotoiu (Innenbandriss im Wurfarm) und Csaba Szücs (Innenbandriss im Knie) nichts. Fraglich ist zudem der Einsatz von Jonas Dell, der aufgrund einer Krankheit unter der Woche nicht trainieren konnte. Beim ThSV Eisenach sind Marcel Niemeyer (Knieprobleme) und Marcel Popa (krank) nicht sicher im Kader.