Zuhälter festgenommen - Opfer gesucht
Wuppertal · Aufwändige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Wuppertaler Polizei haben Ende Januar 2016 zur Festnahme eines 36-jährigen griechischen Staatsangehörigen aus Essen geführt. Ihm wird Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, Zuhälterei und räuberische Erpressung vorgeworfen.
Gesucht werden nun weitere Geschädigte.
Die Ermittlungen und besonders die Aussagen der identifizierten Opfer begründeten demnach den Verdacht, dass die Frauen in Bordellbetrieben in Süddeutschland, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden ausgebeutet wurden und der Täter weder vor Drohungen noch vor Gewaltanwendungen zurückschreckte.
"Nach dem jetzigen Stand der polizeilichen Ermittlungen durchforstete Chris - so soll er sich meistens genannt haben - täglich Chatportale wie lovoo und badoo nach bindungswilligen Frauen. Er gab sich als Securitychef verschiedener Edelbordelle aus, ersann unterschiedliche griechisch klingende Familiennamen wie beispielsweise Papamalakis und nutzte diese zur Verschleierung seiner Identität. Er soll sich das Vertrauen der Frauen erschlichen haben, indem er eine gemeinsame Zukunft und absolute Treue versprach", so die Polizei. "Gemeinsamen Wohnwünschen trat er mit der Ausrede entgegen, dass er bei seinen pflegebedürftigen Eltern wohne und diese auf seine Hilfe angewiesen seien. Sobald es ihm gelang, eine Frau unter Vorspiegelung einer Liebesbeziehung, nach der für ihn bewährten Loverboy-Methode zur Aufnahme der Prostitution zu bewegen, nahm er ihnen unter einem Vorwand die Wohnungsschlüssel ab, stattete sie mit einem einfachen Mobilfunktelefon aus und erlangte so die zeitgleiche und ständige Kontrolle über mehrere Frauen. Der Täter soll teils sehr brutal vorgegangen sein und für den Ausstieg aus der Prostitution eine Zahlung von 25.000 Euro gefordert haben. Für die Entgegennahme der Prostitutionseinnahmen soll er einen hochwertigen Daimler Benz genutzt haben."