2,2 Millionen Euro an Fördergeldern Wuppertals Zentren sollen zur „InnenBandStadt“ werden

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal hat sich mit dem Projekt „InnenBandStadt“ erfolgreich um Gelder aus dem das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben. Der Zuwendungsbescheid beläuft sich auf insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.

Die Fußgängerzone am Barmer Werth (Archivbild).

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

„Die Innenstadt ist Abbild und Aushängeschild der Gesamtstadt. Ihre Attraktivität ist als Standortfaktor für Wuppertal entscheidend. Der Strukturwandel im Handel – verstärkt durch die Folgen der Corona-Pandemie – führt in den Fußgängerzonen zu Leerständen und untergenutzten Flächen“, so die Verwaltung.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind betont die Notwendigkeit eines neuen Blicks auf Wuppertals Zentrum: „Die künftige Innenstadtentwicklung bedarf daher neuer Ideen, die über den Aspekt des Konsums von Handelsgütern hinausgehen. Die Erlebbarkeit und damit verbunden eine Nutzungsvielfalt aus Wohnen, Arbeiten, Versorgen und Freizeit wird künftig die Qualität der Innenstädte bestimmen. Um dem Strukturwandel zu begegnen, müssen wir neue Ideen und Leitbilder für eine Wuppertaler Innenstadt entwickeln, die über die Fußgängerzonen hinausgehen.“

Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal von Wuppertal sei die bandartige Struktur der Stadt, die „Talachse“. An dieser sind verschiedene Institutionen zwischen dem Elberfelder und Barmer Zentrum angesiedelt, zum Beispiel der Campus Haspel, die Junior Uni, das Engelsquartier oder das geplante Pina-Bausch-Zentrum. „Die ,Perlenkette‘ dieser Einrichtungen bildet, flankiert durch die beiden Fußgängerzonen, ein gemeinsames Gefüge. Verbunden werden die Institutionen durch die Schwebebahn, die innerhalb von 15 Minuten die gesamte Urbane Mitte Wuppertals erschließt“, erläutert Schneidewind den räumlichen Zuschnitt des Projektgebietes.

In dem Projekt soll es nicht nur um die Entwicklung einer Strategie gehen. Es werden auch konkrete umsetzungsorientierte Maßnahmen im Bereich des Innenstadtmarketings gefördert. Daher soll das Förderprojekt gemeinsam durch das Ressort Stadtentwicklung und Städtebau, das Zentrale Fördermanagement, die Wirtschaftsförderung und die Wuppertal Marketing GmbH umgesetzt werden. So soll auch etwa ein Wettbewerb für Gründungen sowie Jungunternehmerinnen und -unternehmern Möglichkeiten bieten, leerstehende Ladenlokale in den Fußgängerzonen anzumieten.

Auch der Bereich zwischen den Zentren soll nicht zu kurz kommen. „Hier geht es uns vor allem darum, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Ideen zu entwickeln“, berichtet Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas. „Unterbarmen hat viele städtebaulich attraktive Orte, die teilweise von der B 7 aus gar nicht sofort sichtbar sind.“

Es gebe viele Orte, mit denen es sich zu beschäftigen lohne: „Wir werden uns in den nächsten Jahren mit den Themen Verkehr oder auch der Wupper ganz anders auseinandersetzen müssen als heute. Das neue Förderprogramm ermöglicht uns jetzt auch, einfach mal etwas auszuprobieren und neue Ansätze zu finden.“

Damit ist unter anderem ein Verfügungsfonds für kreative, zeitlich begrenzte, experimentelle Projektideen gemeint, die durch Vereine, Organisationen oder Institutionen vor Ort entwickelt und umgesetzt werden. „Wir hoffen, die vielen kreativen Stadtmacherinnen und -macher in Wuppertal damit an der Innenstadtentwicklung teilhaben zu lassen“, so Minas.

Oberbürgermeister Schneidewind: „Wir versuchen hier verschiedene Zahnräder ineinander greifen zu lassen. Maßnahmen, die kurzfristig zur Belebung von Barmen und Elberfeld beitragen, Reallabore in denen frische Ideen ausprobiert werden können, Gesprächsformate mit Experten aus Wuppertal und – ganz bewusst – auch von außerhalb der Stadt, städtebauliche Ideenwettbewerbe, die Perspektiven für Grundstückentwicklungen aufzeigen. Diese Kombination ist notwendig, um am Ende eine überzeugende Strategie zu entwickeln, wie Wuppertals urbane Lebensader in den nächsten zehn Jahren entwickelt werden kann.“