Brandgefahr Wuppertaler Hochhaus wird geräumt
Wuppertal · In Wuppertal gibt es ein Hochhaus, das offenbar mit ähnlichen Materialen gedämmt worden ist wie der vor zwei Wochen in London ausgebrannte Wolkenkratzer. Daher hat die Stadt verfügt, dass das Gebäude im Wohngebiet an der Hilgershöhe noch am Dienstag (27.
Juni 2017) geräumt wird.
Die Evakuierung der insgesamt elf Etagen begann um kurz nach 17 Uhr. Die dort lebenden Menschen werden nun in Wohnungen untergebracht, die nach Angaben der Stadt relativ passgenau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Teilweise waren diese Unterkünfte in der Hoch-Zeit der Flüchtlingsproblematik hergerichtet worden. Die Stadtwerke haben Busse bereitgestellt, um die Bewohner zu ihren neuen Bleiben zu bringen.
Die Fassadendämmung soll nun möglichst schnell entfernt werden. Eine neue Untersuchung hatte Brandgefahr als hoch eingestuft.
Unterdessen hat die Stadt eine Stellungnahme veröffentlicht. Der Wortlaut: "Das verheerende Feuer im Hochhaus Grenfell Tower im Londoner Bezirk Kensington hat auch Konsequenzen in Wuppertal: Zur Stunde lässt die Stadt ein elfgeschossiges Hochhaus im Wuppertaler Quartier Hilgershöhe räumen. Grund ist eine brennbare Fassade an dem Haus in Kombination mit Rettungswegen, die über Außenbalkone führen und im Brandfall womöglich nicht mehr genutzt werden können.
In dem Hochhaus sind 72 Menschen gemeldet. Die Bewohner werden zurzeit von Mitarbeitern der Bauordnung, des Ordnungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei über die zu ihrer Sicherheit notwendige Räumung informiert und aus ihren Wohnungen begleitet. Hilfebedürftige Bewohner bekommen Unterstützung vom Ordnungs- und vom Rettungsdienst der Feuerwehr. Die Bewohner, die nicht kurzfristig bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, werden von der Stadt in komplett ausgestatteten Wohnungen untergebracht. Sobald die brennbare Fassade — und damit die Gefahr - vom Eigentümer beseitigt worden ist, kann das Gebäude wieder genutzt werden. (...) Eine Betreuung der betroffenen Menschen wird auch über die Evakuierung hinaus von der Stadt sichergestellt."
"Es ist eine einschneidende Maßnahme für die Menschen, die dort wohnen", so Baudezernent Frank Meyer während der Räumungsaktion. "Das ist uns bewusst. Aber in Kenntnis von London wurde eine Neubewertung der Gefahrenlage notwendig. Wenn unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht, müssen die Menschen in Sicherheit gebracht werden."