Halle Nevigeser Straße „Eine Missachtung der Bezirksvertretung“
Wuppertal · In einem gemeinsamen offenen Brief kritisieren die Fraktionen von SPD, FDP, Linken und Freie Wählern in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, nicht zur Übergabe der neuen Sporthalle an der Nevigeser Straße eingeladen worden zu sein. Der Wortlaut.
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schneidewind, sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, dass die neue Sporthalle an der Nevigeser Straße im Kosten- und Zeitplan fertiggestellt werden konnte, da sie nachhaltig die Probleme der umliegenden Schulen und Vereine in Bezug auf Sportunterricht und Freizeitsport löst. Mit dem Umzug des WSV-Nachwuchszentrums und der Errichtung eines Discounters wurde für alle Beteiligten dort eine Win-Win-Win-Situation geschaffen.
Wie der Berichterstattung der lokalen Medien zu entnehmen ist, hat die Stadt Wuppertal bei einer Sitzung des Sportausschusses am 26. Mai 2021 die fertiggestellte Sporthalle an die umliegenden Schulen und Vereine ,übergeben‘. Neben den regulären Mitgliedern des Sportausschusses nahmen auch Pressevertreter, Vertreter der Schulleitungen und die Stadtspitze an dieser Übergabe teil.
Mit großem Bedauern und Unverständnis müssen wir als Lokalpolitikerinnen und –politiker allerdings zur Kenntnis nehmen, dass keine Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg zur Übergabe eingeladen waren. Von dem Termin haben wir lediglich im Nachgang aus der Zeitung erfahren. Diese unterbliebene Information stellt für uns eine Missachtung der Bezirksvertretung und unseres Engagements der vergangenen Jahre in dieser Sache dar.
Seit 2014 haben sich die Bezirksvertreterinnen und –vertreter parteiübergreifend für die Errichtung einer Sporthalle im Bereich Katernberg eingesetzt, Diskussionen mit den Anwohnerinnen und Anwohner über Standorte geführt, Anregungen zur Gestaltung und Umsetzung des Baus gegeben und das gesamte Verfahren konstruktiv begleitet. Eine Einladung des Bezirksbürgermeisters und seiner Stellvertreterinnen wäre daher ein geeignetes Maß der Information und Anerkennung der politischen Arbeit aller Beteiligten gewesen. Eine Beteiligung von drei weiteren Personen am genannten Termin wäre auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie entsprechend vertretbar gewesen.
Eine Berichtsvorlage zur Sitzung der Bezirksvertretung am 20. Mai 2021 wäre allerdings das Mindestmaß an Respekt gewesen, welches der Bezirksvertretung hier hätte entgegengebracht werden müssen. Dies ist kein gutes Beispiel für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, welche die Verwaltung nach Selbstauskunft immer anstrebt.
Mittlerweile hat das Sportamt einen Termin für eine Besichtigung der Sporthalle vorgeschlagen und so das Versäumnis korrigiert. Dies entbindet die Verwaltungsspitze und das GMW in Zukunft aber nicht davon, wertschätzender und angemessen mit der Bezirksvertretung als kleinste Ebene der repräsentativen Demokratie umzugehen. Dies haben wir leider bei dieser Thematik vermisst.
In der Hoffnung auf eine persönliche Antwort durch den Oberbürgermeister verbleiben wir hochachtungsvoll,
Gabriela Ebert, 1. stellv. Bezirksbürgermeisterin
Yannick Bartsch, Fraktionsvorsitzender, SPD
Sascha Todtenhausen, Bezirksvertreter, FDP
Bernd Reutershahn, Bezirksvertreter, Linke
Henrik Dahlmann, Bezirksvertreter, Freie Wähler“