Sommertour-Start in Wuppertal DGB-Chef erlebte Wasserstoffprojekt

Wuppertal · Reiner Hoffmann, aus Wuppertal stammender Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), startete seine Sommertour, die dieses Jahr durch NRW führt, jetzt in seiner Heimatstadt.

Reiner Hoffmann, (Zweiter von links) mit Wuppertals DGB-Chef Guido Grüning (links), AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach (Zweiter von rechts) und AWG-Projektleiter Willy Görtz. Im Hintergrund ein Wuppertaler Wasserstoff-Müllfahrzeug, das sich noch in der Phase des letzten Technik-Feinschliffs befindet, bevor es sich auf der Straße bewähren soll.

Foto: AWG/WSW

Auf dem Programm stand ein mehrstündiger Besuch im Müllheizkraftwerk der AWG auf Korzert, wo es vor allem um das von AWG und WSW gemeinsam nach vorn gebrachte Projekt der Erzeugung von Wasserstoff aus der bei der Müllverbrennung entstehenden Energie ging. Mit diesem selbstgemachten Wasserstoff wird bereits eine kleine Flotte zukunftsorientierter und emissionsfreier Busse betrieben, die – anders als Fahrzeuge mit E-Antrieb – auch der bergigen Wuppertaler Topographie gewachsen sind. 

Reiner Hoffmann, der sich im Anschluss an die detailreiche Führung durch das Müllheizkraftwerk auch noch mit Betriebsräten zum Gespräch traf, zeigte sich beeindruckt von den technisch weit nach vorn reichenden Aktivitäten von AWG und WSW. Denn diese zukunftsweisende Technologie-Initiative, die den Namen „Wuppertaler Modell“ trägt, habe nicht nur wichtige Umweltaspekte im Blick, sondern sichere auch eine Vielzahl von qualifizierten Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Sektoren.

Was in Wuppertal in Sachen Wasserstofferzeugung praktiziert wird, gilt beispielsweise im NRW-Wirtschaftsministerium als „landesweiter Leuchtturm für die Wasserstoffproduktion“.

Von AWG-Chef Martin Bickenbach erfuhr der DGB-Vorsitzende allerdings auch eine Reihe anderer Zahlen zum Thema Müllverbrennung und Müllverwertung im 21. Jahrhundert. Nur ein Beispiel von vielen: So wird auf Korzert die bei der Verbrennung von Abfällen entstehende Schlacke bis hin zu stecknadelkopfgroßen Kleinteilchen sortiert und weiterverwertet. Unter anderem bis zu 50 Kilogramm (!) Gold, die pro Jahr im Müll landen.

Und nicht zuletzt gab es für Reiner Hoffmann einen Ausflug auf die in 50 Metern Höhe liegende Aussichtsplattform des Müllheizkraftwerkes, von wo der Blick bis ins Siebengebirge und sogar zum Kölner Dom reicht.