Tipps für Unternehmen Wie digital ist Deutschland wirklich?

Vor Kurzem veröffentlichte das sonst eher für hochwertige Kameras bekannte Unternehmen Canon ein nützliches Tool zur Einschätzung des Digitalisierungsgrades von eigenen Unternehmungen. Damit traf der renommierte Global Player den Nerv der Zeit.

Symbolbild.

Foto: unsplash/Conny Schneider

Die Digitalisierung ist ein Dauerbrenner-Thema in allen Talkshows, Radiosendungen und Fachmagazinen des Landes. Ständig wird darüber geredet, wie wichtig Digitalisierung, Web3, die Verschiebung der Arbeitsmärkte und der Ausbau der technischen Infrastruktur für die zukünftige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland sind. Doch sowohl für viele Bürgerinnen und Bürger als auch kleine und mittelständische Unternehmen bedeutet die Digitalisierung derzeit vorwiegend eines: Unwägbarkeiten.

Das mag zum einen daran liegen, dass in der Öffentlichkeit häufig mittels Schlagwörtern kommuniziert wird, die nie wirklich erklärt werden, zum anderen aber vor allem auch an der Unsicherheit über den Zustand der Digitalisierung in Deutschland. Dieser ist weithin nur über die altbekannten Worte wie ein zu langsames Internet in den Städten oder das in ländlichen Gegenden erst gar nicht vorhandene Internet bekannt, was natürlich die Angst der Deutschen schürt vor einem ökonomischen „Abgehängtsein”.

Da Angst aber grundsätzlich ein schlechter Begleiter für wirtschaftliche Entscheidungen ist, soll der wirkliche Zustand der Digitalisierung in Deutschland einmal genau unter die Lupe genommen werden. Wir berichten von möglichen Aussichten für die kommenden Jahre und die daraus resultierenden Chancen für lokale Unternehmen jeder Größe. Damit eben zukünftig unternehmerische Entscheidungen nicht von Angst und Unwägbarkeiten, sondern vielmehr von positiven Aussichten für ein hoch effizientes Handeln geprägt sein können.

Was ist Digitalisierung überhaupt? Erklärt anhand von Beispielen aus der Praxis

Bevor treffsichere Prognosen getätigt werden können, gilt es natürlich erst einmal zu klären, was überhaupt Bestandteil solch einer Prognose sein kann, was also Digitalisierung im Kern überhaupt zu beschreiben versucht.

Die Digitalisierung sollte als fortlaufender Prozess verstanden werden, der sich einreiht in die großen industriellen Revolutionen der vergangenen Jahrhunderte. Sie ist als nächster großer Sprung in der Effizienzsteigerung der Produktion zu verstehen und somit analog zu großen Erfindungen und Umbrüchen aus der Vergangenheit wie die Erfindung der Dampfmaschine oder die Einführung von Fließbandarbeit.

Allerdings gibt es auch einen ganz wesentlichen Unterschied: Die Digitalisierung versucht, die Arbeitsteilung und mehr noch die gesamte Arbeitswelt weg aus der analogen und hinein in die digitale Welt zu führen.

Dabei lassen sich vier grundlegende Wirkbereiche der Digitalisierung ausmachen:

● Das Erscheinen digitaler Güter, welche nicht mehr als physische Instanz vorliegen. Hierbei sind primär datenbasierte Güter und Dienstleistungen zu nennen.

● Der Ausbau der digitalen Vernetzung, welche kleinere lokale Systeme zu einem großen Gesamtsystem zusammenfassen. Somit ist ein deutlich effizienterer und genauerer Austausch von relevanten Daten zwischen Akteuren innerhalb eines Wirtschaftssystems möglich.

● Die Entstehung digitaler Prozesse, welche die physische Abnahme und Steuerung von Abläufen ins digitale Umfeld vornehmen sollen. Dies umfasst große Veränderungen wie etwa das Metaverse, welches sich zur Aufgabe gesetzt hat, Arbeit komplett auf die Remote-Ebene zu verlagern. Dieser Prozess hat aber zum Beispiel auch bereits begonnen mit dem Bundesprogramm zur Online-Abgabe der Steuererklärung „Elster“.

● Als Konsequenz daraus entstehen vielfältige digitale Geschäftsmodelle. Diese sind in aller Regel dem Dienstleistungssektor zuzurechnen und umfassen eine enorme Bandbreite an Angeboten aller Art.

Vielen eher traditionell eingestellten Unternehmerinnen und Unternehmern kommen diese gravierenden Veränderungen im ersten Moment sehr groß und kaum zu bewältigen vor. Doch die Digitalisierung, so unnachgiebig sie auch daherkommen mag, entsteht schrittweise und lässt somit den Zugang für Neueinsteiger nach wie vor offen.

Wie steht es in Deutschland um die Digitalisierung?

Diese Frage final zu beantworten, gestaltet sich alles andere als einfach. Möchte man nicht in ein stumpfes Bashing abrutschen, gilt es überhaupt einmal festzulegen, woran sich die Digitalisierung messen lässt. Etwa 94 % der deutschen Bevölkerung nutzt Onlinedienste regelmäßig, was einer absoluten Zahl von etwa 78 Millionen Bundesbürgern entspricht. Auch waren die Deutschen bereits von Anfang an im Internet als Pioniere ganz vorne mit dabei. So sind .de-Domains mittlerweile die am dritthäufigsten auftretenden Domains im World Wide Web.

Immer mehr deutsche Unternehmen basteln an einer vernünftigen Digitalstrategie. Dieser Trend ist mittlerweile selbst im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen angekommen. Ausschlaggebend dafür ist wohl, dass die Branche des Online-Marketings mittlerweile auch in Deutschland nach und nach Fuß fassen konnte und somit bereits erprobte Strategien aus dem Ausland einfach adaptiert werden konnten. Sollten Sie noch nach einer guten Herangehensweise für die Sichtbarkeit Ihrer Website auf Google suchen, ist folgendes Video sehr empfehlenswert:

Im EU-weiten Vergleich schneidet Deutschland gar nicht so schlecht ab, wie man das vielleicht vermuten könnte. So belegt die Bundesrepublik unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten immerhin den elften Platz und kann sich somit im oberen Mittelfeld einordnen. Ein Platz, der in den nächsten Jahren bestimmt gehalten, wenn nicht gar noch ausgebaut werden kann.

Wie profitiert das eigene Unternehmen von der Digitalisierung?

Um die Digitalisierung führt im erfolgreichen Unternehmen also kein Weg herum. Aber sie als bloße Bürde zu verstehen, würde den vielfältigen Möglichkeiten, die sich bieten, nicht gerecht werden. Bereits für die kleinsten Einzelunternehmen bietet die Digitalisierung ein enormes Optimierungspotenzial, was die Effizienz und Effektivität von internen Prozessen anbelangt.

Das digital unterstützte Unternehmen ist wesentlich sichtbarer, auch weit über den lokalen Raum hinaus. Dies ist begründet in dem Plattformanspruch, den etwa Google vertritt, aber auch in der Möglichkeit, die Eigenwerbung selbstständig gestalten zu können. Man ist nicht mehr abhängig vom Gusto eines Lokaljournalisten, der darüber bestimmt, ob die eigene Werbung auf Seite 3 des Lokalanzeigers gezeigt wird oder auf dem Titelblatt. Alles, was man heutzutage für zielgerichtete Werbung benötigt, ist eine gut klingende URL, ein angemessenes Budget und ein wenig Einarbeitung in die spannende Thematik der Online-Werbung.

Betriebsinterne Abläufe können durch eine ganze Reihe nützlicher Tools massiv vereinfacht und geradliniger gestaltet werden. Die interne Kommunikation kann beispielsweise von Manager-Werkzeugen wie „Slack“ übernommen werden. Wer die Buchführung heutzutage immer noch mit Stift und Papier bearbeitet, vergeudet seine wertvolle Lebenszeit. Es gibt dafür eine ganze Reihe zertifizierter Programme. Die Organisation von Arbeits- und Abwesenheitszeiten kann mittels geteilter Kalender ohne Probleme jederzeit und von jedem Ort aus erledigt werden.

Fazit: Digitalisierung in Deutschland

Es bleibt festzustellen: Die Digitalisierung ist in der Bundesrepublik Deutschland bei Weitem noch nicht so weit vorangeschritten wie in einigen unserer europäischen Nachbarländern. Aber das ist noch lange kein Grund, schlechte Prognosen für die Zukunft abzugeben. Ebenso wenig wie es Anlass dafür bietet, das Ganze als kurzzeitige Erscheinung mit fest datiertem Ablaufdatum zu behandeln. Die Digitalisierung kommt und wird bleiben. Durch die langsame Implementierung in Deutschland kann jeder zukunftsorientierte Firmeninhaber noch ausreichend lange die Möglichkeit nutzen, jetzt mit auf den Zug aufzuspringen!