Europäische Aktionswoche Viele Aktionen zur Abfallvermeidung in Wuppertal
Wuppertal · Einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Welt und damit ein stärkeres Bewusstsein zur Vermeidung von Abfällen – das möchte die Europäische Woche der Abfallvermeidung fördern. Verschiedene Aktionen in Europa präsentieren in der Woche vom 19. bis 27. November 2022 das Thema der Öffentlichkeit und regen zum Mitmachen an. So auch in Wuppertal.
Institutionen und Akteure in Wuppertal haben unterschiedliche Veranstaltungen und Aktionen rund um die Europäische Woche der Abfallvermeidung zusammengestellt. Im Mittelpunkt steht dabei in diesem Jahr der nachhaltige Umgang mit Textilien.
„Es ist gut und wichtig, dass sich die Wuppertaler und Wuppertalerinnen aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen und auf Recycling und die Vermeidung von Abfällen aufmerksam machen. Ein nachhaltigerer Umgang mit dem, was wir haben, ist immer auch ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz und damit ein Schritt weiter in Richtung des Ziels der Klimaneutralität in Wuppertal“, lobt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die Aktionen im Stadtgebiet.
Die Koordinierungsstelle für Abfallwirtschaft der Stadt Wuppertal hat mit der Stadtbibliothek Wuppertal ein Programm unter dem Motto „Nachhaltige Textilien – wiederverwenden statt verschwenden“ gestaltet. Zu den Aktionen gehören Kleidertauschbörsen, Upcycling-Aktionen, Spieleabende, Stadtführungen und Ausstellungen. Veranstaltungsorte sind die Zentralbibliothek, die Stadtteilbibliothek Wichlinghausen, die Stadtteilbibliothek im Haus der Jugend Barmen sowie die Volkshochschule, die Begegnungsstätte Alte Synagoge und die Sophienkirche Elberfeld.
Der Ausbildungsgang „Bekleidungstechnische Assistenten“ des Berufskollegs am Haspel hat zum Beispiel aus Verschnittresten stylische Kleidung hergestellt. So konnten wertvolle Stoffreste vor dem Wegwerfen bewahrt werden. Die Kleidungsstücke werden als Exponate im Haus der Jugend ausgestellt. Um Ressourcenschutz geht es auch in der Ausstellung „Change your Shoes – Zeit zum Wechsel“, die von der Verbraucherberatung Wuppertal in der Zentralbibliothek gezeigt wird.
Außerdem wird am Dienstag (22. November) die Aktion „Make me – Take me“ vorgestellt: In ganz Deutschland wurden von Ehrenamtlichen bisher 80.340 Taschen zum Verschenken in Handarbeit als Alternative zu Plastik- oder Papiertüten für den Einkauf hergestellt. Ziel der Aktion sind 100.000 Taschen. Der Wichlinghauser Stricktreff hat mit über 30 Taschen einen Beitrag dazu geleistet. Am 22. November um 15 Uhr wird die Aktion in der Stadtteilbibliothek Wichlinghausen persönlich von Bezirksbürgermeister Burkhard Rücker und Ressortleiter Umweltschutz Hubert Nobis mit der Übergabe von Taschen beworben.
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, bei den Nähkursen ist aufgrund einer begrenzten Teilnehmerzahl eine Anmeldung bei der VHS (Tel.: 0202 / 563-2409) notwendig (eine Übersicht der Veranstaltungen: hier klicken!).
Abfallvermeidung hat für die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) mbH Wuppertal höchste Priorität. Deshalb beteiligt sich auch die AWG an der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung mit dem Schwerpunkt auf Alttextilien. Sie wird während der Aktionswoche vom 19. bis 27. November auf ihren vier Recyclinghöfen – Widukindstraße, Bornberg, Giebel und Korzerter Straße – gesondert Plüschtiere und Winterkleidung sammeln. Die AWG-Recyclinghöfe haben, abgesehen von Sonntag und dem montäglichen Ruhetag, in der gesamten Aktionswoche geöffnet.
Die Winterkleidung sammelt die AWG für die Wuppertaler Tafel, die damit bedürftige Menschen in der Stadt während der kalten Jahreszeit unterstützt. Die gesammelten Plüschtiere gehen an den langjährigen AWG-Kooperationspartner Toys Company Wuppertal, der diese an Kinder bzw. deren Familien weiterverteilt, die sich einen Neukauf derzeit nicht leisten können.
Neben dem Hilfsgedanken ist es der AWG wichtig, ein Zeichen für nachhaltigen Konsum und Weiterverwendung gerade auch bei Textilien zu setzen. Mit der Teilnahme an der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung will die AWG die Sinne dafür schärfen, dass der Textilkonsum beziehungsweise die Herstellung insbesondere von minderwertigen Textilien Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Der Konsum an Kleidung verursacht in Deutschland pro Kopf jährlich einen Ausstoß von Treibhausgasen in Höhe von 135 Kilogramm pro Kopf – das entspricht einer Pkw-Fahrt von Flensburg bis an den Bodensee. Hochwertige Secondhand-Kleidung spart Energie, Wasser und den Einsatz von Chemikalien.
Natürlich ist die fachgerechte Entsorgung von Alttextilien in Wuppertal auch abgesehen von der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ möglich: Dafür hat die AWG auf Wuppertaler Stadtgebiet derzeit an 212 Standorten 237 Altkleider-Container aufgestellt.