„Cobra“-Löschsystem Video: Wuppertaler Feuerwehr unter Druck

Wuppertal · Seit Mai 2022 setzt die Wuppertaler Feuerwehr das Hochdrucklöschsystem „Cobra“ ein. Mit Erfolg. Bei einer Übung an der Hauptfeuer- und Rettungswache hat sie die Vorteile der neuen Technik demonstriert.

Auch dicke Schichten sind mit dem System zu bezwingen.

Foto: Christoph Petersen

Nicht immer erreichen die Einsatzkräfte den Brandherd problemlos. Beispielsweise dann, wenn er durch Dachkonstruktionen oder vorhängende Fassaden versteckt ist oder sich in einem Kellerbereich befindet und damit nur sehr schwer zugänglich ist. Das System ist auch für Türen, Fenster und Mauern geeignet. Ist das der Fall, wird „Cobra“ genutzt – ein Schneidlöschverfahren, das tief in die Strukturen des jeweiligen Materials eindringt. (Video)

Es ist Teil des „Abrollbehälters Sonderlöschmittel“, der zur Einsatzstelle gebracht und dann dort abgesattelt wird. Neben Pulver und Kohlendioxid, das ebenfalls je nach Lage verwendet wird, ist „Cobra“, das über einen 120 Meter langen Schlauch verfügt, dabei. Bedienen können das System bei der Wuppertaler Feuerwehr insgesamt rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dafür speziell ausgebildet sind. Geführt wird es vor Ort von mindestens drei Einsatzkräften, die unter Atemschutz arbeiten.

Sind am Einsatzort versteckte Glutnester per Wärmebildkamera lokalisiert, geht es unmittelbar danach los. Rund 60 Liter pro Minute verteilt „Cobra“ – aber mit sehr hohem Druck. Das Wasser wird technisch aufbereitet und mit 300 bar vernebelt. Dieser sich fein verteilende Wassernebel hat eine sehr hohe Kühlwirkung. Durch das präzise Arbeiten entstehen weniger Schäden (auch weil weniger Wasser benötigt wird) und kann die weitere Verbreitung der Flammen besser verhindert werden.

„Cobra“ wurde beispielsweise beim Brand von Gewerbehallen im Juli an der Vohwinkeler Straße eingesetzt. Seit 2022 wurde es insgesamt 35-mal angefordert. Im realen Einsatz hat es fünf Mal seine durchschlagende Wirkung bewiesen.