ver.di-Aufruf Wuppertaler Azubis streiken in der Landeshauptstadt

Wuppertal · Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Dual-Studierende aus Düsseldorf und Wuppertal beteiligen sich am Dienstag (13. Oktober 2020) in der Landeshauptstadt an einem bundesweiten Streiktag im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft ver.di erwartet rund 100 junge Beschäftigte insbesondere aus der LVR-Klinik Düsseldorf, der DRV Rheinland sowie den Wuppertaler Stadtwerken.

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

ver.di fordert für die jungen Mitglieder eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro monatlich. Darüber hinaus erwarten die jungen ver.di-Aktiven eine tarifvertragliche Regelung der Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sowie die Kostenübernahme eines ÖPNV-Tickets.

„Die öffentlichen Arbeitgeber sind gut beraten, nicht an den jungen Beschäftigten zu sparen“, erklärt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. In den kommenden 20 Jahren würden mehr als 60 Prozent der Angehörigen des Öffentlichen Dienstes altersbedingt ausscheiden. Demgegenüber stünden sinkende Geburtenraten, ein verstärkter Wettbewerb mit privaten Arbeitgebern und eine zunehmende Komplexität der Aufgaben im Öffentlichen Dienst: „Die Arbeitgeber beschweren sich über Fachkräftemangel. In dieser Tarifrunde können sie ein Signal setzen und in gute Ausbildungsqualität und attraktive Rahmenbedingungen für junge Menschen investieren.“

Dass der Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege gravierend sei, habe der Ausbruch der Corona-Pandemie allen vor Augen geführt. ver.di erwarte deshalb, dass auch für die Pflege-Azubis eine Zulage gezahlt wird, um die Ausbildung attraktiver zu machen. „Auszubildende und junge Beschäftigte sind das Fundament des öffentlichen Dienstes und sichern zukünftig dessen gute Qualität. Dafür muss es eine echte Anerkennung geben“, so Bezirksjugendsekretär Alexander Prieß, „viele verlassen im Zuge der Ausbildung ihr Elternhaus. Die Ausbildungsvergütung ist somit kein Taschengeld – sie wird wegen steigender Mieten und Preise auch in der Pandemie dringend gebraucht.“