Im Seidenmuseum Treffen der Wuppertaler und Krefelder Weber

Wuppertal · Die Web-Experten der Wuppertaler „Bandweberei Kafka“ haben das Haus der Seidenkultur (HdS) in Krefeld besucht. Beide Museen bewahren das Erbe des Franzosen Joseph-Marie-Jacquard, der 1806 mit der Erfindung des ersten lochkartengesteuerten Webstuhls eine neue Ära in der Textilindustrie eingeläutet hatte.

Die Webexperten aus dem Haus der Seidenkultur führten die Wuppertaler Kafka-Delegation durch das Krefelder Seidenmuseum.

Foto: Dieter Brenner

Sowohl in Wuppertal als auch in Krefeld werden in beiden Museen noch heute die alten Jacquard-Webstühle eingesetzt, bei Kafka sogar nach wie vor für eine industrielle Produktion. Vor diesem Hintergrund benötigt man in beiden Einrichtungen Fachkräfte, die in der Lage sind, die alten Webstühle zu bedienen und gegebenenfalls instand zu setzen. Fachkräfte, von denen es europaweit jedoch immer weniger gibt.

Daher zeigte sich die Wuppertaler Delegation bei ihrem Besuch in Krefeld überrascht, wieviel erfahrene Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Webens und Patronierens als Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aktuell in der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes – dem jetzigen HdS – noch tätig sind. So fand ein „spannender Ideenaustausch auf höchst museal-fachlicher Ebene statt“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner das „besondere Treffen“ auf den Punkt brachte. Es soll nicht die letzte Begegnung dieser Art gewesen sein, von dem beide Einrichtungen partizipieren.

Dieser Schlüsselanhänger – er zeigt historische Gebäude der Seidenstadt – wurde für das Krefelder Stadtjubiläum bei Kafka in Wuppertal produziert.

Foto: Dieter Brenner

Bei Kafka gab das das Haus der Seidenkultur zum 650-jährigen Jubiläum der Samt- und Seidenstadt einen Schlüsselanhänger (es gibt nur 1.000 davon) in Auftrag, der stilgerecht auf einem alten Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert wurde.