Renate Reinartz geht in Rente Rundschau-Urgestein im Unruhestand

Wuppertal · Mehr als 40 Jahre lang war Renate Reinartz als freie Mediaberaterin ein stadtbekanntes Gesicht der Wuppertaler Rundschau. Jetzt ist sie in Rente gegangen, aber langweilig wird ihr garantiert nicht ...

Renate Reinartz 2019 beim „Stadtradeln“ im Rundschau-Team.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Würde das Wort „Verkaufskanone“ nicht schon längst existieren, dann hätte man es für sie erfinden müssen: Seit September 1981 war Renate Reinartz – anfangs noch als Renate Dicken – mit Volldampf für die Rundschau und ihre Kundinnen und Kunden im Einsatz. Und das nicht nur als freie Anzeigenberaterin, sondern schon immer als Ideenschmiede auf zwei Beinen und tatkräftig helfende Hand bei vielen Rundschau-Veranstaltungen, die ein Stück Wuppertaler Eventgeschichte geschrieben haben.

Deshalb könnte Renate Reinartz mit Geschichten aus diesen 40 Jahren wahrscheinlich ganze Abende bestreiten. Und zwar ausgesprochen unterhaltsam. Unvergessen ist beispielsweise die erste Rundschau-Autoshow, die Reinartz 1984 als Spezialistin für den lokalen Kfz-Handel mit aus der Taufe gehoben hatte.

Auf dem Rathausvorplatz in Barmen stand damals allein von Porsche eine Fahrzeugflotte mit Millionenwert, während parallel ein Showprogramm mit Stargast Lou van Burg ablief. „Der hatte sich ausbedungen, dass direkt an der Treppe hinter der Bühne ein Wohnmobil geparkt wird, in das er vor aufdringlichen Fans flüchten konnte.“ In der Tat musste Renate Reinartz den holländischen Entertainer am Ende als Teil einer Menschenkette vor einem außer Rand und Band geratenen Damen-Kegelclub schützen.

Wie man sich als Star fühlt, durfte sie später bei einer Autogrammstunde in der ehemaligen Rundschau-Geschäftsstelle an der Berliner Straße erleben. Da saß sie als ordnende Hand genau zwischen Lolita und Freddy Breck einer gewaltigen Menschenmenge gegenüber, die sich um Unterschriften der prominenten Gäste riss und dabei alles mitnahm, was zu bekommen war. Folge: „Ich habe bestimmt 50 Autogramme gegeben ...“

 Renate Reinartz 1985 am damals sehr beliebten Rundschau-Glückstelefon.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Bei den legendären Rundschau-Scheunenfeten war Renate Reinartz natürlich genauso im Einsatz wie bei den Wuppertaler Presse-Nächten in der Historischen Stadthalle oder der öffentlichen Verkaufsaktion, bei der die erste LP der „Stiekspöen“ unters Volk gebacht wurde. Zu der Band hat sie bis heute eine besondere Beziehung – „Striekspöen“-Mitglied Atti Reinartz ist inzwischen ihr Ehemann.

Die Verkaufskanone Reinartz hatte (und hat) dabei übrigens immer das Herz am rechten Fleck. Unvergessen ist die von ihr initiierte Benefizveranstaltung für Rupert Neudecks „Cap Anamur“ im Barmer Brauhaus, bei der 40.000 Mark für den guten Zweck zusammenkamen.

Ende 2021 hat sich Renate Reinartz in den verdienten Ruhestand verabschiedet, von dem allerdings nicht wirklich die Rede sein kann. Denn sie beschäftigt sich nicht nur weiterhin mit ihrer Gitarrenschule und Kunstgewerbe für Weihnachtsmärkte, sondern ist auch im Unterbarmer und Hatzfelder Bürgerverein sowie als Bezirksvertreterin der CDU in Barmen ehrenamtlich engagiert.

Mehr als 40 Jahre unermüdlich im Einsatz ...

Foto: Wuppertaler Rundschau

Und apropos Ehrenamt: Seit September führt sie als Präsidentin des ASV Wuppertal auch noch einen der großen Wuppertaler Sportvereine. Wenn dann immer noch Zeit bleibt, greift sie zum Pinsel und malt. „Das habe ich zusammmen mit meiner Enkelin Nele angefangen, jetzt kann ich mich vor Bestellungen kaum retten“, sagt sie mit Blick auf die inzwischen entstandene heimische Outdoor-Galerie. Und staunt selbt: „Ich wusste gar nicht, dass ich das kann ...“

Das Rundschau-Team ist da weniger überrascht Diese Frau hat eben unendlich viele Talente. Tschö, Renate!

(rt)