Potenzieller OB-Kandidat Schneidewind: „Bedauere die Entscheidung“

Wuppertal · Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident und wissenschaftlicher Leiter des „Wuppertal Instituts“ und potenzieller grüner OB-Kandidat, hat sich zur Entscheidung der CDU geäußert, ihn im Falle einer Kandidatur nicht zu unterstützen. Der Wortlaut.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des „Wuppertal Instituts“.

Foto: Stiftung Kulturelle Erneuerung / D. Außerhofer

„Die CDU Wuppertal teilt in ihrer Meldung vom 10. Oktober mit, dass sie in ihrer Kreisversammlung am 9. Oktober 2019 entschieden habe, die Idee einer gemeinsam von CDU und Grünen getragenen Kandidatur meiner Person nicht weiterzuverfolgen.

Ich bedauere die Entscheidung, weil ich in einer solchen Konstellation besondere Potenziale für einen politischen Aufbruch Wuppertals gesehen hätte. Die geführten vertrauensvollen Vorgespräche haben durchaus Hoffnung für eine solche Perspektive vermittelt.

Ich akzeptiere natürlich die Einschätzung der CDU-Kreisversammlung, dass die CDU befürchte, sich durch meine Kandidatur, „in grundsätzlichen Fragestellungen und Themen der CDU nicht ausreichend vertreten“ zu fühlen. Die Vorgespräche haben leider nicht die Gelegenheit geboten, dies wirklich zu prüfen. Ich hätte mich diesen Diskussionen sehr gerne gestellt.

Mich irritiert allerdings, dass mir in der Meldung sowohl
- die Fähigkeit, „den ‚Konzern Stadt‘ zu einem Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger umzubauen und generell wieder auf einen neuen Kurs zu bringen“,
- als auch die Fähigkeit, „Menschen unterschiedlicher Lebensstile milieu-übergreifend zusammenzuführen“, nicht zugetraut wird.

Einem potenziellen Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt mit
- ausgewiesener Managementausbildung und Management-Beratungshintergrund,
- der Erfahrung in der Führung einer über 2000 Mitarbeiter umfassenden öffentlichen Organisation (als Präsident der Universität Oldenburg in den Jahren 2004-2008),
- sowie als Geschäftsführer des Wuppertal Institutes mit einer vorzeigbaren Erfolgsbilanz in den letzten 10 Jahren,

eine ausreichende Management- und Veränderungskompetenz abzustreiten, ist überraschend.

Sie steht auch in Widerspruch zu den vielen unterstützenden Signalen auf meine mögliche Kandidatur durch führende Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung, nachdem diese vor drei Wochen öffentlich wurden.

Ähnliches gilt für die Fähigkeit zum „milieu-übergreifenden“ Zusammenführen. Gerade meine breite Verankerung nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch in kirchlichen, unternehmensbezogenen und (inter)kulturellen Milieus wird immer wieder positiv hervorgehoben. Auch hier scheinen die Ansprüche der CDU Wuppertal äußerst hoch zu sein.

Angesichts der von der CDU definierten Anforderungen darf man daher umso mehr auf die von der Union favorisierte(n) Kandidatin/Kandidaten gespannt sein.“