Schlechterer Service Post ärgert ihre Großkunden in Wuppertal
Wuppertal · Das traf die Kunden und auch die Mitarbeiter der Post ohne jede Vorankündigung: Am Freitag (29. März 2019) um 18 Uhr wird die Geschäftspost-Annahme für die gesamte Stadt Wuppertal aus „Wirtschaftlichkeitsgründen“ geschlossen.
Am 13. März wurde der Aushang mit der Schließungsbotschaft am Schalter aufgestellt, auch die Vertragspartner mit Pressepost-Vereinbarungen und den damit verbundenen vorher zahlbaren Jahresgebühren im vierstelligen Bereich wurden nicht verständigt.
Die Großannahme befindet sich seit einigen Jahren im Bereich der „Barmer Hauptpost“ an der Stresemannstraße im rechten, hinteren Gebäudeteil mit besten Parkmöglichkeiten für die Kunden mit großen Sendungen. Die entsprechenden Transportkarren stehen dort zur Verfügung, die meisten Kunden laden die Postkästen direkt von ihren Fahrzeugen versandfertig auf die stählernen Karren.Zu den Kunden zählen viele Firmen, Vereine und Verbände – und auch die Justizbehörden.
Verwundert reagierten die Kunden auf die von der Post vorgeschlagene Alternative: Kathi’s Postshop an der Weststraße 57 in Elberfeld. Schon jetzt gibt es dort ständig Parkprobleme, zur Anlieferung von der Weststraße aus stehen nur drei Parkplätze zur Verfügung. Die Sendungen müssen dann in das Ladenlokal der gut genutzten Postagentur geschleppt werden.
Beständig an der Geschichte der Geschäftspostannahme in Wuppertal waren in den letzten 15 Jahren nur die Wechsel. Vor der von den Kunden aufgrund der guten Anfahrt-und Parkmöglichkeiten geschätzten Stelle in Barmen befand sich die Großannahme am Kleeblatt in Elberfeld. Der dort tätige Mitarbeiter der Post (mit großem Fachwissen) versah seinen Dienst zuvor im großen Post-Gelände am Westring in Vohwinkel.
Für die meisten Kunden war das ein weiter Weg zur Auflieferung. Viele Proteste sorgten deshalb für die Verlagerung zum Kleeblatt. Als die Post sich dort verabschiedete, ging es zurück nach Barmen, wo dieser Service der Post auch schon vor dem Ausflug zum Westring untergebracht war ...
Rainer Ernzer, der für Wuppertal zuständige NRW-Post-Pressesprecher in Düsseldorf, erklärte auf Rundschau-Anfrage: „Die Zahl der Großkunden wurde in den letzten Jahren immer weniger. Das allgemeine Postaufkommen ist ebenfalls rückläufig. Deshalb ist die Begründung mit der Wirtschaftlichkeit auch korrekt.“
Die Post hatte die Öffnungszeiten zuletzt schon deutlich reduziert: Nur von 14.30 Uhr bis 18 Uhr konnte aufgeliefert werden. Das immerhin ist bei „Kathi’s Postshop anders:“ Dort ist von Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Allerdings erfolgt die Abholung der Sendungen meist vor 18 Uhr.