Seenotrettungsboot "Wuppertal" Nachfolger (vielleicht) in Sicht!

Wuppertal · Zum Ende der Saison für die Freizeitschifffahrt haben die Seenotretter die Bilanz der bisherigen Hilfeleistungen veröffentlicht. Mit insgesamt 98 Einsätzen belegte die Station Maasholm an der Schleimündung dabei Platz zwei hinter Laboe und vor Cuxhaven.

Das Seenotrettungsbot "Wuppertal" auf Kontrollfahrt vor der Schleimündung.

Foto: Wolfgang Wohlers/DGzRS

84-mal waren dabei die hauptamtlichen Retter mit dem Seenotkreuzer "Nis Randers" im Einsatz, 14-mal die freiwillige Besatzung des Seenotrettungsbootes "Wuppertal”.

Hinzu kommen 27 Kontroll- und Ausbildungsfahrten im Revier, auf denen sich die Mannschaft der "Wuppertal” für den Ernstfall fit machte. In Erinnerung wird den Rettern um Vormann Steffen Ottsen ein Einsatz am Pfingstmontag bleiben. Ein 70-jähriger Segler war während eines Wendemanövers bei starkem Winds ohne Rettungsweste ganz in der Nähe der Station von seinem Boot in die Schlei gestürzt und in kurzer Zeit ertrunken.

Aus dem Umfeld der "Wuppertal" berichtet die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), dass für 2017 die Kiellegung eines Nachfolgers für den 1990 in Dienst gestellten Seenotrettungskreuzer "Nis Randers" vorgesehen ist. Es handelt sich um die dann sechste, modifizierte Einheit der 20-Meter-Klasse. Sie soll 2018 in dem noch im Ausbau befindlichen Hafen Olpenitz stationiert werden.

Die DGzRS teilt ihre Doppelstation an der Schleimündung in die Liegeplätze Maasholm und Olpenitz. Das Seenotrettungsboot der Freiwilligen-Crew, das hauptsächlich Einsätze im Nahbereich und schleiaufwärts fährt, wird auch künftig im dortigen Fischereihafen liegen.

Auch über einen modernen, leistungsfähigen Nachfolger für die "Wuppertal" hat sich die DGzRS bereits erste Gedanken gemacht. Die Außerdienststellung des 1993 gebauten Seenotrettungsbootes und sein Ersatz durch einen Neubau sollen in wenigen Jahren erfolgen. Ein genauer Zeitpunkt dafür steht allerdings noch nicht fest.

Insgesamt sind die Seenotretter auf Nord- und Ostsee allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 bereits mehr als 1.800-mal im Einsatz gewesen. Die Besatzungen haben dabei knapp 600 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Einsatzstärkste Region war dabei die Schleswig-Holsteinische Ostseeküste mit 626 Einsätzen.