"Mischung aus Geisterhaus und East Side Gallery"
Wuppertal · Marc Schulz, Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen, kritisiert den Zustand des Unterbarmer Bahnhofs. Die Stadt müsse sich nun gegenüber Land und Bund dafür einsetzen, dass der Bahnhof in das Modernisierungsprogramm des Bundesverkehrsministerium aufgenommen werde.
Seit dem Vor-Ort-Termin vor einem Jahr mit Vertretern der Stadt, des Gebäudeeigentümer des Bundeseigentumsvermögen (BEV) und der grünen Landtagsfraktion habe sich kaum etwas geändert.
Schulz: "Der Eindruck dort war verheerend: Der Eingangsbereich befand sich in einem vollkommen verwahrlosten Zustand, das Empfangsgebäude war verschlossen, Scheiben waren eingeschlagen und ein barrierefreier Zugang zu den Bahngleisen war nicht möglich. Und auch wenn der letzte Punkt mittlerweile behoben wurde: Auch heute noch ist der gesamte Bahnhof eine einzige Zumutung. Insgesamt rund 2.000 Bahnreisende nutzen jeden Tag diese Haltestelle und können auf drei Wegen die Bahngleise erreichen: über den Haupteingang Elberfelder Straße mit einer Kulisse, die an eine Mischung aus Geisterhaus und East Side Gallery erinnert, über den östlichen Zugang, der gerade für mobilitätseingeschränkte Reisende eine Zumutung ist, und über den Park&Ride-Parkplatz. Auch hier gibt es keine barrierefreie Zugangsmöglichkeit."
Im August 2014 hatte der Stadtrat eine Resolution verabschiedet. Darin wurden die Bahn, der Gebäudeeigentümer und die Stadt aufgefordert, "gemeinsame Konzepte für das Eingangsgebäude zu entwickeln, um dem Bahnhof endlich wieder eine Perspektive zu verschaffen", so Schulz. "Passiert ist seitdem nichts." Der Bund hat angekündigt, in den kommenden drei Jahren bis zu 300 weitere Bahn-Haltestellen für rund 100 Millionen Euro zu modernisieren und barrierefrei umzubauen.