Amtsgericht Mehr als eine halbe Million Euro ergaunert?

Wuppertal · Die Betreiber einer Tankestelle sollen Diesel und Benzin im Wert 430.000 Euro bestellt - und nicht bezahlt haben. Der Metro sollen sie für Tabak und Süßigkeiten 25.000 Euro schulden. Ab dem 15. Februar 2018 müssen sich die 39-Jährige und der 42-jährige Mann vor dem Wuppertaler Schöffengerich verantworten.

Das Wuppertaler Amtsgericht.

Foto: ag-wuppertal.nrw.de

Sie sind in 21 Fällen wegen gewerbsmäßigen Betruges, die Frau zudem in fünf Fällen wegen Gläubigerbegünstigung angeklagt.

Die Angeklagte, so die Staatsanwaltschaft, betrieb zwischen dem 28. Januar und 23. Februar 2013 eine freie Tankstelle in Langerfeld, der Mann habe sie dabei selbstständig unterstützt.

Beide sollen geplant haben, sich durch den preisgünstigen Abverkauf von Mineralölprodukten zu bereichern, "wobei sie von Beginn an beabsichtigt haben sollen, die unter Einräumung einer Zahlungsfrist erworbenen Produkte und Waren nicht zu bezahlen und den Erlös für sich zu verwenden", so das Amtsgericht in der Prozess-Ankündigung. Insgesamt sollen sie von verschiedenen Mineralöllieferanten in dem Zeitraum Dieselkraftstoff und Superbenzin in einem Gesamtwert von rund 430.000 Euro bestellt und erhalten haben, ohne die Summe zu begleichen.

Außerdem hätten sie bei "Metro" in Schwelm Tabak, Süßwaren, Spirituosen und Elektroartikel) im Wert von 25.000 Euro mit einer Kundenkarte bezahlt, wobei jeweils zum Monatsende vom Konto der Beschuldigten abgebucht werden sollte, heißt es in der Anklage. Dieses Konto soll jedoch nicht über die ausreichende Deckung verfügt haben.

Zwischen dem 21. und 27 Februar.2013 habe die Angeklagte, so die Ermittler, zudem insgesamt 109.000 Euro an fünf Zeugen als Rückzahlung von Darlehen, deren Fälligkeit "nach Absprache" bestimmt war, geleistet und diese bei eingetretener Zahlungsunfähigkeit gegenüber anderen Gläubigern vorgezogen haben.