Probleme an der Dessauer Brücke Lkw-Chaos in der Südstadt

Wuppertal · Mit dem neuen Busbahnhof am Döppersberg gibt es eine veränderte Verkehrsführung hinter der Dessauer Brücke. Das führt zu Ärger, Chaos und Verdruss.

Endstation. So wie dieser Lkw-Fahrer stranden regelmäßig Lastzüge an der Kreuzung Dessauerstraße und Adersstraße. Nach links und geradeaus darf er nicht, rechts kommt er mit seinen Abmessungen nicht weiter.

Foto: Haus & Grund

Wer nach Passieren der Dessauer Brücke "wie früher" geradeaus über die Vereinsstraße Richtung Ronsdorfer Straße fahren möchte, darf nun nur noch rechts in die schmale Adersstraße abbiegen. Von dort geht es in einer Haarnadelkurve in die Straße Distelbeck und dann zurück in die ehemalige Verkehrsführung. Für Lkw eine regelrechte Falle, für große Lkw ein Desaster — entsprechende Szenen spielen sich im Quartier seit Wochen ab, wie die dort angesiedelte Eigentümervereinigung "Haus und Grund" kritisiert. Justiziar Klaus Riske: "Es entstehen ständig brenzlige Situationen, regelmäßig kommt es zu Polizeieinsätzen."

Er weiß, dass die Maßnahme schon vor Jahren mit dem Ziel angedacht war, den Durchfahrtsverkehr zu behindern und so die Anwohner zu schonen. "Doch mit dieser Maßnahme hat man exakt das Gegenteil bewirkt", klagt Riske. Aufgrund dessen plant "Haus und Grund" jetzt mit anderen Interessierten, einen Bürgerantrag mit dem Ziel einer Umplanung an die Bezirksvertretung zu stellen — auch um die Parksituation zu verbessern. Über 200 Unterschriften sind schon auf der Liste ...

Doch Thomas Eiting, Pressesprecher der Stadt für den Bereich Döppersberg, macht wenig Hoffnung auf eine Änderung. Unter anderem, weil sonst der ganze Pkw-Verkehr von der Morianstraße und von der B7 in die Dessauerstraße den Betrieb am neuen Busbahnhof behindern würde. Die Rückstaus könnten den ganzen Döppersberg lahmlegen. Da Anlieger die Strecke aber benutzen müssen, gelte es eben, die Wegeführung für die anderen so unattraktiv wir möglich zu machen. Der "Fernverkehr" solle stattdessen über die Wolkenburg oder über das Kleeblatt Richtung Süden fahren.

Bleibt die Frage, warum man die Lkw-Problematik außer Acht gelassen hat — kein Navigationsgerät wird den ortsunkundigen Brummi-Fahrer davon abhalten, mit seinem 18-Meter-Zug in den Anwohner-Schluchten zu verenden.

Die Polizei hat die Situation ebenfalls im Auge: "Es gab Anwohnerhinweise und wir kontrollieren dort auch", bestätigt Sprecher Stefan Weiand, "ein Problem-Schwerpunkt ist das nicht." Er vergleicht die Situation mit der in der Südstadt nach der Döppersberg-Sperrung: "Anfangs gab es Irritationen und dann den Gewöhnungseffekt. Wir hoffen, dass das hier auch so ist."

Dazu die Umfrage (bis 28. August 2018, 11 Uhr): hier klicken!