Nach dem Hochwasser Liveticker am Sonntag: Aufräumen an vielen Stellen

Wuppertal · Die Hilfsbereitschaft in Wuppertal nach dem verheerenden Hochwasser ist enorm – sowohl finanziell als auch tatkräftig. Die Entwicklungen im Rundschau-Liveticker.

Mitarbeiter der AWG entsorgen Unrat und Sperrmüll.

Foto: Christoph Petersen

Forderung: Die Wuppertaler Linken erwarten eine schnelle Unterstützung für die vom Hochwasser betroffenen Menschen vor allem auf Talachse. Die Stromausfälle hätten Kühlschränke und Vorräte unbrauchbar gemacht, viele Wohnungen seien unterversichert. „Auf der Talachse wohnen besonders viele Menschen mit geringem Einkommen, oft vom Jobcenter und den Sozialbehörden abhängig. Wir erwarten hier schnelle und unbürokratische finanzielle Hilfe Unterstützung der Behörden“, so Bernhard Sander. Die Linken bedanken sich unterdessen bei allen Hilfskräften, „die bis zur Erschöpfung gekämpft haben, um das städtische Leben und die Infrastruktur wieder in Gang zu bringen und Eigentum zu sichern“. Sander: „Wir müssen in der Stadt jetzt gerade den Schwächsten und am meisten betroffenen helfen, wenn die gröbsten Schäden erst einmal beseitigt sind.“

Aufräumarbeiten in der Wuppertaler Kohlfurth
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Aufräumarbeiten in der Kohlfurth

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Foto: Christoph Petersen

Land in Sicht: Auch in der vom Hochwasser erheblich getroffenen Kohlfurth laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Im Einsatz sind unter anderem die Feuerwehr, das THW und die AWG – sowie die Betroffenen und Freiwillige. In der Kohlfurth waren nach dem Hochwasser vom Mittwoch (17. Juli 2021) zeitweise mehr als 60 Häuser ohne Strom- und Gastversorgung.

Ausfälle: Der Zugverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz bleibt nach Angaben der Deutschen Bahn zum Start in die neue Woche und darüber hinaus „erheblich beeinträchtigt“. Ein erstes Lagebild habe „massive Beschädigungen an mehr als 80 Stationen und Haltepunkten, Gleisen auf mehr als 600 Kilometern Länge, Weichen, Signaltechnik, Stellwerken, Brücken sowie Fahrzeugen des Regional-, S-Bahnverkehr- und Güterverkehrs“ ergeben. „Nach wie vor gibt es kein umfassendes Lagebild. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Schäden zu erfassen. Erst in den kommenden Tagen kann hierzu eine erste Bilanz gezogen werden. Denn immer noch muss an vielen Stellen Wasser abfließen und im Anschluss Schlamm und Geröll abgetragen werden“, so das Unternehmen. Zum Nahverkehr: „Allein in NRW sind derzeit noch rund 30 Linien von Ausfällen, Teilausfällen und Umleitungen im Regional- und S-Bahnverkehr betroffen. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzverkehre mit Bussen sind, soweit in den Krisenregionen die Straßeninfrastruktur noch intakt ist, eingerichtet.“

Autobahnen: Einige zuvor wegen des Hochwassers gesperrte Strecken sind wieder freigegeben. Polizei, Feuerwehr und THW hatten sie geräumt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Autobahn GmbH Rheinland sind im Einsatz, um Schäden zu begutachten. „Eine Aussage über das Ausmaß aller Schäden kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden“, heißt es. Einige Abschnitte sind noch von größeren Verkehrseinschränkungen betroffen.
● Vollsperrung der A1 in Fahrtrichtung Koblenz zwischen dem Autobahnkreuz Köln-West und dem Autobahndreieck Erfttal
● Vollsperrung der A1 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstellung Hürth
● Engpass auf der A1 in Fahrtrichtung Koblenz zwischen den Anschlussstellen Köln-Lövenich und Köln-Bocklemünd
● Vollsperrung der A61 in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim in nahezu allen Abschnitten

Riesige Resonanz: Auf dem Beyenburger Schützenplatz hat sich ein enormer Sperrmüllberg angehäuft. Er ist das Ergebnis einer Hilfsaktion, zu der der Caritasverband für Samstag (17. Juli 2021) aufgerufen hatte. Mehr als 1.000 Menschen waren dem gefolgt und hatten mit angepackt. Weitere mussten abgewiesen werden, weil die Kapazitäten vor Ort ausgeschöpft waren.

Das kolossale Ergebnis der Aufräumaktion in Beyenburg.

Foto: Caro Dürhagen

Großer Schaden: Rund eine Million Liter Wasser – das ist die Menge, die nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) aus der Gesamtschule Barmen gepumpt werden musste. Dort war der Kellerbereich bis zur Decke geflutet. „Die Schäden am Gebäude sind enorm“, so das THW. Wie hoch genau, das müssen Sachverständige ermitteln.

Spendenkonten:
Arbeiterwohlfahrt (AWO), „Hochwasser Wuppertal“, IBAN DE 74 3305 0000 0000 1157 33
Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V., Stichwort „Hochwasser Wuppertal“, Stadtsparkasse Wuppertal, IBAN DE15 3305 0000 0000 9188 88
Diakonisches Werk Wuppertal, Stichwort „Hochwasser“, Stadtsparkasse Wuppertal, IBAN DE31330500000000558924, BIC WUPSDE33XXX, Bankleitzahl: 33050000, Kontonummer: 558924.
Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal, IBAN: DE43 3305 0000 0000 1157 09, BIC/SWIFT-Code: WUPSDE33XXX