Tag der offenen Tür Kitas als erster Schritt ins Bildungsleben
Wuppertal · Auch in diesem Jahr waren wieder fast alle Wuppertaler Kitas beim Tag der offenen Tür dabei und boten Eltern von bis zu drei Jahre alten Kindern die Gelegenheit, sich die verschiedenen Kindertagesstätten im laufenden Betrieb anzusehen.
„Die Gestaltung der Räume, und wie die Kinder gefördert werden“, nennt Amanda Vensky zwei ihrer wichtigsten Kriterien bei der Suche nach der geeigneten Kita für ihren Nachwuchs, der im Tragesack schlummert. Die Kita am Oberdörnen macht auf sie einen positiven Eindruck. „Außerdem die Öffnungszeiten, mein Mann arbeitet nämlich im Schichtbetrieb.“ Als weitere praktische Entscheidungsgrundlage wird von vielen Eltern die Fußläufigkeit genannt.
Für Väter und Mütter gilt es bei der Kita-Entscheidung, aus einer Vielfalt von Betreuungsangeboten auszuwählen. Zu berücksichtigen sind unter anderem der Träger – neben der Stadt sind das Kirchen, Elterninitiativen oder Vereine –, das pädagogische Konzept, die Größe der Einrichtung, die Altersstruktur und die durchaus unterschiedlichen Öffnungszeiten.
Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn und der Leiter des Stadtbetriebs Tageseinrichtung für Kinder, Michael Neumann, betonten den Stellenwert der Kitas als der ersten Bildungseinrichtung auf dem Lebensweg und ihre Aufgabe, Kinder auf die Schule vorzubereiten. „Zu diesem Bildungsprozess gehört die alltagsintegrierte Sprachförderung“, führt Kühn als wichtigen Aspekt an, sowie „sich durch Spiel die Wirklichkeit anzueignen und das Quartier zu erschließen“.
Kathrin Altenkirch, die Leiterin der 99-Kinder-Kita am Oberdörnen, verdeutlicht das: „Wir führen beispielsweise Rollenspiele durch, dadurch lernt man Kontakte zu knüpfen und Konflikte zu lösen.“ Auch die Eltern werden in den Alltag einbezogen, etwa im Rahmen einer Bewegungsgruppe in benachbarten Grünanlagen.
Viele Eltern nutzten den Tag der offenen Tür bereits für die Anmeldung ihres Kindes, denn im Herbst beginnt die Vergabe der Plätze für das Kindergartenjahr 2020/21. Kathrin Altenkirch verzeichnete am Oberdörnen schon nach einer Stunde weit über 20 Anmeldungen. Um die 150 erhält sie jährlich, von denen aber nur höchstens 45 angenommen werden können. Platz sei aber auch noch im laufenden Jahr für wenige einzelne Kinder mit Sprachförderungs-Bedarf.
Seit 2013 gilt der Kitaplatz-Rechtsanspruch ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Der Bedarf ist seitdem deutlich gestiegen, aktuell übersteigt er in Wuppertal das Angebot um etwa 1.000 Plätze. Das werde aber, so Stefan Kühn, zum großen Teil durch die Vermittlung von Tagespflege aufgefangen.
Trotzdem betreibt Wuppertal mit Hochdruck den weiteren Ausbau an Plätzen für unter Dreijährige: Eine neue Kita an der Hatzfelder Straße ist bereits in Betrieb, die an der Ahrstraße soll noch vor dem kommenden Sommer folgen. Der Bau von Einrichtungen an der Bromberger und der Dahler Straße, hier geht es um Erweiterung durch Neubau, hat begonnen. Hinzu kommt eine weitere Kita an der Baumstraße in der Elberfelder Südstadt.