Keine Haustiere, keine Schlager
Wuppertal · Wie gut die 30 Jungen und Mädchen der griechischen Grundschule ihren Besuch beim Oberbürgermeister im Rathaus vorbereitet hatten, wurde schnell deutlich: Andreas Mucke hatte einen wahren Fragen-Marathon zu bewältigen.
"Macht dir die Arbeit Spaß?" "Ja, es macht Spaß", "Wie viel Geld verdienst du?" "Mehr als andere" — der OB antwortete quasi im Minutentakt: Abi mit 2,2 — drei Söhne — keine Haustiere — kein Freund von Schlagern — begeisterter Motorradfahrer — oft von 8 bis 22 Uhr im Einsatz — Fan von WSV und Bayern München — bald 50 Jahre alt — als Privatmann im Volvo unterwegs.
Und ausführlicher: "Merkels Politik mag ich nicht, finde aber ihren Standpunkt in Sachen Flüchtlinge toll." "Wuppertals großes Problem ist das knappe Geld." "Mehr Kitas und ein fundiertes Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche, das auszubauen ist mir wichtig."
20 Minuten dauerte die "Sondersitzung" — dann musste Mucke weiter zum nächsten Termin. Für die Schüler war das okay, ihr Vorrat an Fragen war aufgebraucht. Schulleiterin Ourania Mpitziopoulou: "Klar waren die Schüler aufgeregt und auch ein bisschen ängstlich. Doch durch seine lockere Art ist es dem Oberbürgermeister im Handumdrehen gelungen, Schwellenängste abzubauen und sie zu motivieren, ihn zu 'löchern'."
Kleine Randnotiz: Panagiotis Paschalis, Dezernent für Bürgerbeteiligung und zufällig kurz zu Besuch im OB-Büro, offenbarte mit ein paar Sätzen, dass er seine Muttersprache keineswegs verlernt hat. Und dieser unerwartete Dialog auf griechisch — auch der hat den Jungen und Mädchen gefallen...