Projekt bei der Lebenshilfe Kaffeeseife aus Wuppertal
Wuppertal / Köln · Mit der Idee, aus Kaffeesatz und Seife ein attraktives Produkt herzustellen, stießen neun Studenten des Enactus-Projekts bei der Lebenshilfe Wuppertal auf großes Interesse. Gemeinsam wurden Ideen gesammelt, Seifenkreationen getestet, Vermarktungsstrategien koordiniert.
Kaffee und Seife? "Kaffeesatz wird in anderen Ländern schon länger als effektives Peeling verwendet", berichtet Anna Beutel von der Universität Köln. Sie ist Leiterin des Projektes Kaffeeseife beim studentischen Netzwerk Enactus. "Unser Ziel ist es, wirtschaftlich zu denken und nachhaltig den Standard von hilfsbedürftigen Menschen zu verbessern."
Jetzt wird von den Mitarbeitern der Seifenwerkstatt aus Seifengranulat auf Oliven- und Kokosölbasis (anstelle des umweltschädlichen Palmöls) eine hochwertige Seife mit Latte Macchiato-Duft hergestellt. Der besondere Kick: Ein Peeling-Effekt durch aufbereiteten Kaffeesatz. "Um den Verbraucher zu sensibilisieren, dass jede Seife von einem Menschen mit Behinderung handgefertigt wird, liegt in jeder Produktpackung ein Beipackzettel mit der Unterschrift desjenigen Mitarbeiters der Lebenshilfe, der das Stück hergestellt hat", erklärt die 21-jährige Studentin.
Beutel ist sichtlich beeindruckt von der Freude und Begeisterung der Beschäftigten der Seifenwerkstatt. "Es darf auf keinen Fall vergessen werden, dass hinter jeder wohlduftenden Seife ein Mensch steht, der durch die Herstellung einen Arbeitsplatz hat, auf dem er gefördert und gefordert wird."
Die Vermarktung der Kaffeeseife läuft auf Hochtouren: In Köln, Wuppertal und München haben Händler bereits die Seife in ihr Warenangebot aufgenommen. Außerdem hoffen die Studenten, auf der Messe "Fair Friends" weitere Interessenten für das Produkt zu finden. "Unser Ziel ist es, dass die Seifenwerkstatt der Lebenshilfe dauerhaft neue Stellen schaffen kann", so Beutel.
Die Vermarktung übernimmt Enactus, die Herstellung die Lebenshilfe Wuppertal. "Wir sind von der Zusammenarbeit mit Enactus sehr begeistert", berichtet der Lebenshilfe-Geschäftsführer Stefan Pauls. "Für uns ist das gesellschaftliche Inklusion."