Aktuelle Studie Gesetzliche Rente genießt bei Jugendlichen großes Vertrauen

Eine aktuelle Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der jungen Menschen im Land äußert sich positiv über die Rente vom Staat. Versicherungsunternehmen kommen in der Umfrage hingegen weniger gut weg. Und: Bei der privaten Altersvorsorge befinden sich Aktien und Fonds bei der Generation Smartphone im Aufwind.

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Mit der Rente vom Staat wird nach wie vor gerechnet

Die alle drei Jahre durchgeführte „Jugendstudie 2022“ des Versorgungswerks MetallRente bringt es an den Tag: 58 Prozent der heute 17- bis 27-Jährigen vertrauen der gesetzlichen Rente „eher“ oder „voll und ganz“. Damit erhält diese Säule der Altersfürsorge bei der jungen Bevölkerung mehr Zuspruch als alle anderen.

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) genießt mit 49 Prozent ebenfalls einen recht hohen Vertrauensvorschuss. Konkret zahlen 37 Prozent der Befragten bereits in einen bAV-Vertrag ein.

Demgegenüber mussten die Lebensversicherer in den vergangenen drei Jahren Federn lassen: Gegenüber der Jugendstudie 2019 sank das Vertrauen in ihre Vorsorge-Angebote um zehn Prozent. Zurzeit liegt dieser Umfragewert noch bei 46 Prozent.

Zuversicht trotz schmaler Rente

Die Ergebnisse der Studie sind umso erstaunlicher, weil die Aussichten, später allein von der gesetzlichen Rente leben zu können, seit Jahren schwinden – das zeigt ein Beitrag auf der Website des Finanzdienstleistungsunternehmens tecis. Die Experten von tecis haben recherchiert, dass aufgrund der demografischen Entwicklung und steigenden Lebenserwartung in Deutschland viele Rentner zukünftig mit weniger als 50 Prozent ihres letzten Gehalts auskommen müssen.

Im Jahr 2015 zahlten noch etwa drei Erwerbstätige in den Rententopf ein, um die Rente eines Ruheständlers zu finanzieren. Laut tecis-Artikel werden es im Jahr 2035 nur noch zwei Erwerbstätige sein. Wie viele es im Jahr 2060 sind, mag zurzeit niemand prognostizieren. Somit ist klar, dass für die Jugendlichen von heute eine private Altersvorsorge wichtiger denn je ist.

Aktien und Fonds als Nachfolger des Sparbuchs

Vor diesem Hintergrund findet gerade ein bemerkenswerter Wandel statt: Da alte Anlageformen wie das Sparbuch keine Zinsen mehr abwerfen, entdecken immer mehr junge Deutsche das Börsenparkett für sich: 50 Prozent der Befragten investieren Geld in Aktien und Fonds. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren das noch 16 Prozent.

Mit 49 Prozent legen fast ebenso viele ihre Spar-Euros in Festgeld an, und 38 Prozent haben einen Bausparvertrag. In eine Riester-Rente investieren lediglich 22 Prozent.

Interessant ist, dass 57 Prozent bei einem Vorsorgeprodukt mittlerweile auf einen Garantiezins verzichten würden, wenn sie stattdessen Aussicht auf eine attraktivere Rendite hätten.

Defizit beim Vorsorge-Know-how

Beim Thema „Finanzwissen“ geben 62 Prozent der in der MetallRente-Studie Befragten an, dass sie sich „gut“ oder sogar „sehr gut“ auskennen. Werden sie allerdings nach ihrer Expertise in Bezug auf die Altersvorsorge gefragt, sind nur noch 31 Prozent der Meinung, dass sie sich gut oder sehr gut auskennen.

Folgerichtig sind dann auch 87 Prozent der Meinung, dass das Thema Altersvorsorge zukünftig fester Bestandteil eines Schulfachs wie „Wirtschaft und Finanzen“ sein sollte.