Pläne für Wohngebiet an der Müngstener Straße Forensik: Stadt will weitere Fakten schaffen

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal treibt die Planungen für ein Wohngebiet an der Müngstener Straße voran. Über das Vorhaben beraten die Bezirksvertretung Barmen am 6. September und der Stadtentwicklungsausschuss zwei Tage später.

Mit zahlreichen Aktion wehren sich die Anwohner auf Lichtscheid seit Jahren gegen den Bau einer Forensichen Klinik.

Foto: Bürgerinitiative

Wuppertal stellt sich damit gegen Pläne des Landes, auf Lichtscheid eine Reservefläche für eine Maßregelvollzugsanstalt vorzuhalten.

Unterstützung erhält die Stadt dabei von der Bürgerinitiative "Keine Forensik auf Lichtscheid". Ihr Sprecher Georg Weber: "Wir haben uns immer für ein Wohngebiet auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei eingesetzt. Es ist erfreulich, das die Stadt nun konkrete Schritte zur Realisierung unternimmt und damit ein deutliches Zeichen gegen eine Forensik auf Lichtscheid setzt." Die Stadt will ihrerseits auf der Kleinen Höhe einen Teil der Gewerbe-Potenzialfläche für den Maßregelvollzug nutzen. Der Rat hat dem zugestimmt.

Das Grundstück an der Müngstener Straße sei dagegen schon lange als größte Wohnbau-Potenzialfläche der Stadt erfasst. "Im Sinne der Stadtentwicklung soll daher hier eine dringend benötigte, citynahe Wohnbebauung realisiert werden. Auch weitere Geschäftsflächen im Hinblick auf die Nahversorgung sind aus Sicht der Anwohner sinnvoll", erkärt die Bürgerinitiative. Weber: "Wenn man verhindern will, dass immer mehr Einfamilienhäuser auf der Grünen Wiese entstehen, muss man die Wohngebiete in der Stadt attraktiv halten und Lücken sinnvoll schließen. Wuppertal braucht solche neuen Wohnmöglichkeiten, gerade auf den Südhöhen mit Anbindung an die boomende Rheinschiene."

Beim "Familienfest Lichtscheid" am 10. September von 14 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz des Straßenverkehrsamtes (Müngstener Straße 10) fällt der Startschuss für eine Postkarten-Aktion. "Wuppertal ist im Aufwind. Die Stadt muss auch zukünftig ihre Potenziale und Potenzialflächen nutzen. Das geplante Wohngebiet an der Müngstener Straße ist dazu ein wichtiger Baustein. Eine Forensik auf Lichtscheid würde dies konterkarieren", findet Weber.