Ladeinfrastrukturkonzept FDP: „Individuelle Mobilität bleibt berechtigtes Grundbedürfnis“
Wuppertal · Die Wuppertaler FDP ist unzufrieden mit dem Stand für ein Ladeinfrastrukturkonzept für Elektromobilität. Die Verwaltung hatte zuvor auf eine Ratsanfrage geantwortet.
„In der Vergangenheit hat die Verwaltung das Thema Ausbau der Ladeinfrastruktur leider immer wieder vernachlässigt. Deshalb haben wir bei den letzten Haushaltsberatungen extra Mittel für die Erstellung eines entsprechenden Konzepts für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in Wuppertal berücksichtigt“, so der verkehrspolitischer Sprecher René Schunck. „Um in Erfahrung zu bringen, was die Verwaltung zwischenzeitlich bei diesem wichtigen Mobilitätsthema auf den Weg gebracht hat, haben wir unter anderem nach dem zeitlichen und organisatorischen Fahrplan der Verwaltung für die Erstellung und die Umsetzung des Konzepts gefragt.“
Außerdem wollten die Freien Demokraten wissen, „wie der aktuelle Stand der Ausschreibung ist und für welche konkreten Projekte und in welchem Umfang von Seiten der Verwaltung bereits Fördergelder beantragt wurden“.
Schunck: „Die Antworten der Verwaltung sind ernüchternd. Wir hätten uns gewünscht, dass man diesem Thema bereits in der Vergangenheit mehr Aufmerksamkeit gewidmet hätte. Wir verfolgen dieses Thema im Rat bereits seit mehreren Jahren und bislang ist so gut wie nichts geschehen. Dass die Verwaltung nun mit der Erstellung eines Konzepts beginnen möchte, ist zwar positiv, aber dieser Schritt kommt viel zu spät.“ In der Antwort der Verwaltung heißt es, dass mit der Erarbeitung des Konzepts frühestens im Frühjahr 2024 begonnen wird.
„Für die Bearbeitung des Konzepts veranschlagt die Verwaltung dann noch einmal ein Jahr. Andere Städte sind da schon wesentlich weiter. Wuppertal hinkt wieder einmal hinterher und das bei einem grünen Oberbürgermeister. Als wir vor Jahren begannen, die Elektromobilität politisch zu thematisieren, hätte Wuppertal die Chance gehabt, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Allerdings konzentriert sich unserer Stadtspitze vielmehr darauf, den Verkehr insgesamt auszubremsen. als diesen aktiv umweltfreundlich umzugestalten“, kritisiert Schunk.
Das sei nicht nachvollziehbar, „denn individuelle Mobilität bleibt ein wichtiges und berechtigtes Grundbedürfnis der Einwohner einer Großstadt. Wuppertal kann mehr und es bleibt zu hoffen, dass hier endlich ein Paradigmenwechsel in den Köpfen der Verwaltungsspitze stattfindet, denn mit Stillstand bewegt man keine Stadt.“