Forderung: Bäume statt Beton „Extinction Rebellion“ geben Bäumen eine Stimme
Wuppertal · Nachdem es um die Wuppertaler Ortsgruppe der „Extinction Rebellion“ zuletzt ein bisschen ruhig geworden war, zogen die Aktivisten am Dienstagabend (11. August 2020) wieder durch die Stadt. Ihr Anliegen: Bäume statt Beton! Mit einer Zettel-Aktion verliehen sie trockenen Bäumen eine Stimme.
Entlang der Nordbahntrasse zwischen dem Mirker Bahnhof und dem Abgang Clausen und auf der Grünanlage Hardt haben die Aktivisten Bäume mit Schildern versehen. Passant finden hier nun Botschaften, die auf die Gefahr des Klimawandels hinweisen. Die Schilder mit den Botschaften sehen aus, als würden die Bäume sie selbst halten und sich an Menschen richten. „Bäume haben viele wichtige Funktionen auf der Erde. Sie speichern CO2, sie spenden Schatten, sie produzieren Sauerstoff. Ein einzelner ausgewachsener Baum kann so viel Sauerstoff produzieren, dass er fünf bis zehn Menschen damit versorgen kann. Wälder haben eine große Bedeutung für das Gesamtklima. Sie verdunsten Unmengen Wasser und kühlen so die umliegende Luft“, so Gruppe. „Doch weltweit ist der Wald in Gefahr. Trockenheit und Hitze setzen den Bäumen zu und machen sie anfällig für Krankheiten. In Deutschland macht sich der Borkenkäfer sichtbar an den geschwächten Pflanzen zu schaffen und auch der Eichenprozessionsspinner mag warme Temperaturen und breitet sich aus. Längst sind nicht mehr nur Nadelholz-Monokulturen vom Waldsterben betroffen. Auch natürlich gewachsene Buchenwälder sind bedroht - von der Rodung des Regenwaldes für Tierfutter und Palmölproduktion gar nicht zu sprechen.“
Und weiter: „Aber nicht nur außerhalb der Städte gilt es, die Natur zu erhalten und ihr beim Wiederaufbau zu helfen. Auch in den Städten erfüllen Bäume und anderes Blattgrün ihre kühlende Funktion. Intensive Stadtbegrünung hält im heißen Sommer die Temperaturen in Schach und hat viele weitere positive Wirkungen auf den Gemütszustand gestresster Städter, wie Psychologen wissen. Ideen und Konzepte dazu gibt es viele.
Auch unsere zukünftige Regierung muss sich deshalb intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Bäume sind essenzieller Bestandteil eines Konzepts zur Klimawandelfolgenanpassung. Denn die Uhr zeigt 5 nach 12. Verhindern können wir nicht mehr viel. Anpassung ist die Devise. Eine Stadt mit grünen Dächern, berankten Fassaden, schattenspenden Parks und unversiegelten Grünflächen ist gesund und attraktiv für die Menschen, die dort leben und damit zukunftsfähig.“
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