Brassband Belakongo Energie voller Bewegung
Wuppertal · "Die Musik kommt aus der Kraft, die wir aus unseren Instrumenten blasen", versucht Marek Wunder einen Auftritt seiner Brassband Belakongo in Worte zu fassen. Zum ersten Mal ist die Gruppe in diesem Jahr auch beim Schülerrockfestival dabei.
"Viele denken bei Brassband sofort an Marschkapelle, aber das ist es nicht", erklären Marek Wunder und Karlo Wentzel beim Besuch in der Rundschau-Redaktion. Belakongo ist mehr: Rhythmik, Energie und traditionelle kongolesische Musik. "Unsere Energie in Bewegung umzusetzen, das haben wir im Kongo gelernt und das zeigen wir auf der Bühne." Im Kongo? Ganz richtig! Um die Geschichte von Belakongo zu erzählen, müssen die beiden Musiker fast neun Jahre zurückgehen. Damals kamen sechs junge Kongolesen aus einem Zentrum für Straßenkinder in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo, nach Wuppertal, um mit deutschen Jugendlichen Musik zu machen. Initiiert wurde der Kulturaustausch durch Winfried Walgenbach vom Haus der Jugend Barmen. Aus dem ursprünglich geplanten einmaligen Austausch entwickelte sich eine musikalische Freundschaft, die bis heute Bestand hat. " Im ersten Jahr kamen sechs Kongolesen nach Wuppertal, im zweiten Jahr waren es schon 18", erinnert sich Karlo Wentzel, der von Anfang an dabei war.
Schließlich entstand bei den Wuppertaler Jugendlichen der Wunsch, nicht nur mit den Freunden aus dem Kongo zu spielen, sondern eine eigenständige Wuppertaler Band zu gründen.
Viele Belakongo-Mitglieder sind mittlerweile selbst schon in Kinshasa gewesen und haben das Zentrum für Straßenkinder, Espace Masolo, besucht. Ihre Musik hat von der Musik der kongolesischen Freunde profitiert. "Wenn man uns noch nie gesehen hat, ist es eine tolle Überraschung. So etwas erlebt man in Deutschland nicht oft", beschreibt Karlo Wentzel die Magie der Auftritte, bei denen 17 Blasmusiker tanzend in afrikanischen Hemden die Bühne erobern.
Vor zwei Jahren haben die Bandmitglieder, mittlerweile alle über 18 Jahre alt, zusätzlich einen Belakongo-Verein gegründet. "Damit wir unsere eigenen Projekte starten können", sagt Marek Wunder. Er ist der Kassenwart des Vereins, kümmert sich um die Finanzen und studiert, passend dazu, Wirtschaftswissenschaften und Politik an der Bergischen Uni. Sein Instrument ist das Saxofon.
Carlo ist 1. Vorsitzender von Belakongo. Eigentlich ist er Trompeter, spielt unter anderem mit Horst Wegener. Doch in der Brassband bläst er das Sousafon. Das was? "Eine Tuba für Marching Bands, die um den Körper gelegt wird", erklärt der Physiker, der eigentlich lieber Musik studieren würde. Auf das Sousafon ist Belakongo besonders stolz, schließlich war es die erste große Anschaffung des Vereins. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne konnten sie das etwa 1.500 Euro teure Musikinstrument finanzieren.
Beim Schülerrockfestival ist Belakongo zum ersten Mal dabei. Bisher haben sie auf Stadtfesten gespielt oder ihre eigenen Benefizkonzerte organisiert. Der Erlös ging jedes Mal an das Straßenkinder-Zentrum Espace Masolo.
Ihre Musik nach vorne zu bringen und den Kulturaustausch mit dem Kongo weiter zu fördern ist oberster Satzungszweck des Vereins. Darum suchen Belakongo Musiker ab 12 Jahren für eine Nachwuchsband. Wer Lust hat, meldet sich bei belakongo@gmail.com.
Am 2. Februar findet in der Unihalle das 33. Schülerrockfestival statt. Einlass 15 Uhr. Tickets 12 Euro bei wuppertal-live.de oder 15 Euro an der Abendkassen.