"Bergfest" in Wuppertal auf dem Weg nach Paris Die Pilger, die Trasse und die Ministerin

Wuppertal · "Geht doch! — Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" - unter diesem Motto pilgern umweltengagierte Christinnen und Christen von Flensburg zur UN-Klimakonferenz in Paris. Vom 24. bis 26. Oktober 2015 machen die "Klimapilger" Station in Wuppertal.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Foto: www.barbara-hendricks.de

Die Schwebebahnstadt markiert den Abschluss der ersten Hälfte des Pilgerweges.

Ein breites Bündnis aus katholischen und evangelischen Kirchen, Entwicklungsdiensten und Missionswerken lädt an diesem Wochenende ein zum Bergfest mit einem vielfältigen Kultur- und Informationsprogramm "Auf Den Heiligen Berg".

Für diejenigen einzutreten, die bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels leiden, ist ein erklärtes Ziel des Pilgerwegs. Gezielt wird dafür der Dialog mit der Politik gesucht. Eine prominente Dialogpartnerin begleitet die Pilgerinnen und Pilger bereits bei ihrer Ankunft in Wuppertal am 24. Oktober 2015 um 14 Uhr an der Wichernkapelle auf der Nordbahntrasse: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wendet sich mit einer Botschaft an die Pilger, die ihrerseits ihre Forderungen an die Bundesregierungen und Erfahrungen von Partnern im Süden vorbringen. Gemeinsam sind alle Wuppertaler eingeladen, sich ab 15.30 Uhr den Pilgern auf ihrem letzten Stück des Weges an diesem Tag auf der Nordbahntrasse anzuschließen und ein sichtbares Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen.

Die Unterbarmer Hauptkirche.

Foto: Frank Vincentz / Wikipedia

Der Sonntag (25. Oktober 2015) startet für die Pilger um 10 Uhr mit einem Pilgergottesdienst in der Unterbarmer Hauptkirche, Martin-Luther-Straße 11, der von internationalen Gästen gestaltet wird.

Um 15 Uhr beginnt das Bergfest des Pilgerweges auf dem Gelände des Tagungshauses "Auf Dem Heiligen Berg". Es bietet den Gästen ein abwechslungsreiches Programm aus politischen Talks, Musik (unter anderem von Anna Luca und Slap Attack) und einem Markt der Möglichkeiten.

Forderungen der internationalen Pilgerwege für Klimagerechtigkeit an die Klimakonferenz in Paris diskutieren Pirmin Spiegel von Misereor, Dr. Guillermo Kerber vom Weltkirchenrat und Gomar Gultom vom Indonesischen Kirchenrat mit Ingrid Gabriela Hoven vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Neben ehrgeizigen Klimazielen ist den Klimapilgern ein Anliegen, dass international ausreichend Mittel für die Anpassung von betroffenen Ländern an den Klimawandel bereitgestellt und klimafreundliche Entwicklungspfade unterstützt werden.

Die Wege des Wandels in ein Zeitalter der erneuerbaren Energien diskutieren Dr. Uwe Schneidewind vom Wuppertalinstitut und Dr. Christiane Averbeck von der Klima-Allianz mit NRW-Umweltminister Remmel. Vor welchen Herausforderungen steht das Energieland NRW in seiner nötigen Entwicklung weg von der klimaschädlichen Kohle?

Ausreichend Gelegenheiten, das Projekt des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit kennenzulernen, sind ebenfalls gegeben. So geben die anwesenden Schirmherrschaften Präses Annette Kurschus und Erzbischof Dr. Ludwig Schick sowie Karin Kortmann ebenso wie Pilger selbst Einblicke in Ziele und Motivation dieses Eintretens für Klimagerechtigkeit aus dem Glauben heraus.

In einer von Präses Manfred Rekowski und Erzbischof Dr. Ludwig Schick gestalteten Abschlussandacht werden die Pilger für ihren weiteren Weg Richtung Paris gesegnet.

Zu einer kulturellen Veranstaltung wird zum Abendausklang geladen: bei einer literarischen Reise um 20 Uhr in der Aula des Wilhelm-Dörpfelt-Gymnasiums (Dietrich-Bonhoeffer-Weg 1) lesen die Schauspieler Harald Krassnitzer, Christine Sommer und Martin Brambach literarische und philosophische Texte zu Klimawandel und der Zukunft der Erde.