Ratsentscheidung am 16. November BUGA: Kämmerer Slawig ist dagegen

Wuppertal · „Wir werden spannende politische Wochen erleben“ – so OB Schneidewind am Dienstag im Rathaus. Kein Wunder: Die Verwaltung empfiehlt dem Rat die Bewerbung um eine Wuppertaler Bundesgartenschau im Jahr 2031. Aber Kämmerer Johannes Slawig ist dagegen.

Kämmerer Dr. Johannes Slawig.

Foto: Christoph Petersen

„Gewaltige Chancen“ sieht Uwe Schneidewind in einer BUGA, räumt aber auch „große Risiken“ ein. Für ihn ist die Kombination von Parkflächen, neuem Wohnungsbau, einer Zoo-Seilbahn und einer Hängebrücke zwischen Königs- und Kaiserhöhe „unter dem kreislaufwirtschaftlichen Motto ‚Circular BUGA’ ein Kompass für die Zukunftsthemen unserer Stadt“. Wuppertal könne hier unter Beweis stellen, dass es möglich ist, „die BUGA-Idee ein Stück weit neu zu erfinden“.

Auch Kämmerer Johannes Slawig sieht durchaus die mit der Bundesgartenschau verknüpften Chancen. Allerdings stehe die Stadt mittelfristig vor zahlreichen millionenschweren Investitionen beispielsweise in Kitas, Schulen und die Stadtwerke. Slawig am Dienstag: „Ich empfehle mit allem Nachdruck, auf die Durchführung einer Bundesgartenschau zu verzichten.“

Ein Problem unter anderem: Für die Finanzierung einer Wuppertaler BUGA- Gesellschaft und die Vorlaufkosten des Großprojektes werden in den kommenden vier Jahren jeweils 1,5 Millionen Euro gebraucht. Hier kommt nun der privat-bürgerschaftliche BUGA-Förderverein ins Spiel, der bei der Pressekonferenz durch seinen Vorsitzenden, den Unternehmer Holger Bramsiepe, und Stadtsparkassen-Chef Gunther Wölfges als Vereinsgeschäftsführer vertreten war. Hinter dem Förderverein stehen, so Bramsiepe, etwa 9.000 bis 10.000 Menschen. Das Signal: Der Förderverein will jene sechs Millionen Euro städtischer Belastung „in erheblichem Maße“, so OB Schneidewind, reduzieren.

Holger Bramsiepe machte deutlich, die BUGA sei „keine Event-Veranstaltung, die sechs Monate lang Tralala in Wuppertal macht, sondern ein Signal, das weit in die Zukunft weist“. Und Gunther Wölfges: „Wir können die BUGA mit unserer gemeinsamen Kraft zum Erfolg führen. Schon bei konservativ geschätzten 2,9 Millionen Besuchern wären keine Verluste bei der Durchführung der BUGA zu befürchten. Und jedem öffentlichen Euro folgen vier Euro an privaten Investitionen.“

Stadtkämmerer Slawig freut sich über die private Finanz- unterstützungsinitiative, ließ aber keinen Zweifel daran, was die Folgen wären, wenn das benötigte Geld nicht zusammenkommt: „Dann muss im Haushalt umgeschichtet und eingespart werden.“

Entscheiden wird der Stadtrat über die Wuppertaler Bundesgartenschau-Bewerbung am 16. November.

Alle Informationen zum Thema – inklusive der Machbarkeitsstudie – gibt es auf wuppertal.de. Der Förderverein hat die Internet-Adresse buga2031wuppertal.de