21.000 Schichtarbeiter in Wuppertal

Wuppertal · In Wuppertal leisten rund 21.000 Menschen Schichtarbeit. Das geht nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Düsseldorf-Wuppertal aus dem aktuellen Mikro-Zensus des Statistischen Landesamts (IT.NRW) hervor.

Sie stehen um 22 Uhr am Band oder backen morgens um 4 Uhr die Brötchen: Nachtarbeiter haben mit viele gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Foto: NGG

Die NGG sieht gerade für ältere Beschäftigte eine "enorm hohe Belastung".

"Viele Arbeitnehmer halten bei anstrengenden Wechselschichten nicht bis zur Rente durch", so Geschäftsführer Torsten Gebehart. Die Arbeitsplätze müssten deshalb altersgerecht gemacht werden.

Besonders verbreitet sei die Schichtarbeit in der Ernährungsindustrie. Die Branche zählt laut Gebehart etwa 1.000 Beschäftigt. "Der Zwei- oder Drei-Schichtbetrieb ist in der Lebensmittelproduktion gang und gäbe. Hier wird oft rund um die Uhr gearbeitet — manchmal an sieben Tagen pro Woche", so der Gewerkschafter. Lärm, Hitze, Nässe und künstliches Licht seien zusätzliche Belastungen, die "schon bei jüngeren Arbeitnehmer an die Substanz" gingen. Die Arbeitsbedingungen müssten spürbar verbessert werden, um erfahrene Mitarbeiter länger im Betrieb zu halten.

Die NGG fordert für die Beschäftigten in der Ernährungswirtschaft einen Rechtsanspruch auf Teilzeit im Alter — bei vollem Lohnausgleich. "Wer über Jahrzehnte Tag und Nacht gearbeitet hat, der muss in den letzten Berufsjahren entlastet werden. Und ohne Abstriche in Rente gehen können", so Gebehart. Modelle für die tariflichen Freizeittage im Alter hätten sich in vielen Branchen bewährt. Sie schonten die Gesundheit der Beschäftigten und machten die heimischen Arbeitsplätze "demografiesicher".