Leserbrief „Wuppertaler Rad-Abschreckstruktur“
Betr.: Rücksichtnahme von Radfahrern
Wenn man sich die Rad-Infrastruktur und das Verhalten einiger motorisierter Verkehrsteilnehmer anschaut, ist es nicht verwunderlich, dass es viele Radfahrer mit der Angst zu tun bekommen und zur eigenen Sicherheit auf dem Gehweg fahren.
Auf der engen Hünefeldstraße zwischen Farbmühle und Völklinger Straße bekommt man es heute schon mit der Angst zu tun, wenn Fahrzeuge quasi mit Nullseitenabstand überholen. Zukünftig soll der Radverkehr in beiden Richtungen auf der Fahrbahn direkt neben den Außenspiegeln und Autotüren geführt werden.
Das ist keine Rad-Infrastruktur, sondern Rad-Abschreckstruktur. Es ist ja bekannt, dass Radfahrer „im Weg“ sind und stets überholt werden „müssen“. Die Wuppertaler Flickenteppiche an Radwegen und zweifelhaften Einbahnstraßenfreigaben erzwingen diese asoziale Verhalten geradezu.
Aber auch Radfahrer möchten nicht nur sicher, sondern flott von A nach B kommen. Wenn man diese Gruppe dank Gehwegfreigaben zu „anderen Fußgängern“ macht und dank ständigen Engstellen zum Anhalten und Ausweichen zwingt, darf man sich nicht über den Teil wundern, dem die Verkehrsregeln am Allerwertesten vorbeigehen.
Diese „Verkehrt-Teilnehmer“ rasseln dann als Geister- und Gehwegradler mit der Gruppe der Fußgänger zusammen, womit Gefährdungen und Behinderungen lediglich von der Fahrbahn auf den Gehweg verschoben wird.
Norbert Bernhardt
Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau:redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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