Könnte ein Signal sein
Betr.: Gedenkstätte "Friedhof Friedhofsstraße"
Immer wieder entsetzt es, wenn über geschehenes Unrecht während der Nazizeit berichtet wird. So geschehen in der Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung von Auschwitz am 24. Januar 2016 in der Gemarker Kirche. Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums berichteten über Zwangsarbeiterinnen in Wuppertal in der Zeit von 1940 bis 1944 und ihrem großen Leid. Sie hatten Kinder geboren, von denen ein großer Teil nicht überlebte.
Eine besonders hohe Sterberate hatte das "Säuglingsheim" der Firma Kolb & Co. in Wichlinghausen. Dort starben von 1944 bis Mitte 1945 allein 27 Säuglinge und Kinder, die einfach auf dem Friedhof Friedhofstraße verscharrt wurden. Nun soll es dort eine Gedenkstätte für diese Kinder geben.
Empört hat mich, dass die Firma Kolb & Co. bis heute keine Verantwortung übernommen hat. Selbst wenn man "die Gnade der späten Geburt" (Zitat des Altkanzlers Kohl) erfahren hat und "nicht mitschuldig" geworden ist, so gibt es doch eine Verantwortung für die Taten der Vorgänger.
Wäre es da nicht angebracht, wenn die Firma Kolb & Co. sich finanziell an der geplanten Gedenkstätte beteiligen würde? Es könnte ein Signal dafür sein, sich der Vergangenheit zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Carmen Fenner, Emilienstraße