Existenzielle Sorge
Betr.: Bäume am Wupperpark und auf dem Von der Heydt-Platz / Rundschau-Kommentar
Sehr geehrter Herr Seitz,
könnte es sein, dass hinter dem, was Sie als „Unken“ und „Grantelei“ der Bürger Leser bezeichnen, eine begründete, existenzielle Sorge steckt? Seit Jahrzehnten erleben wir durchgehend, dass finanzielle und industrielle Interessen bestimmen, wie mit der lebendigen Natur umgegangen wird. Das betrifft nicht nur Elberfeld, sondern das gesamte Wuppertaler Stadtgebiet (und leider auch nicht nur das). Landwirtschaftsflächen und Waldstücke verschwinden, und die Abschaffung der Baumsatzung hat hier entgegen vielen Bekundungen sehr wohl zur Entfernung zahlreicher prägender Bäume in Stadt und Gärten geführt. Dadurch haben sich das Bild und die Atmosphäre an manchen Stellen entscheidend zum Negativen verändert.
In der aktuellen und leider immer mehr zugespitzten Situationist es nun absolut nicht mehr nachzuvollziehen, dass man nach Klimaschutz ruft, aber einfache konkrete Maßnahmen dazu mit leichter Hand streicht. Und eine erste konkrete Maßnahme wäre die Bewahrung des vorhandenen Grüns. Ein großer alter Baum ist durch einen kleinen neuen eben überhaupt nicht zu ersetzen.
Daher staune ich über Ihr offenbar grenzenloses Vertrauen in „umfassendste Informationen“ der Stadtverwaltung und alles, was dann „intensiv erklärt“ wurde.
Sie hätten besser daran getan, die ganze Thematik tiefer zu reflektieren und über die Problematik einzelner Plätze in Elberfeld hinauszudenken.
Bernd Brackmann