Corona und die Abiturprüfungen Durchschnittsnoten wären besser
Betr.: Abiturprüfungen
Die Abschaffung der Abiturprüfungen ist meines Erachtens längst überfällig. Nun bietet sich mit der Covid-19-Pandemie eine einmalige Chance, endlich einen Schnitt vorzunehmen und die durch den Föderalismus bedingte Uneinigkeit in der Bundesrepublik zumindest in diesem Bereich endlich abzustellen.
Viel sinnvoller als die für Lehrer und Schüler belastende Abiturprüfungs-Tortur wären Durchschnittsnoten aus den beiden letzten Schuljahren (12 und 13) und für Studierwillige daraus abgeleitete Studienzulassungen, kombiniert mit Studien-Eingangsprüfungen, wie sie zum Beispiel im Bereich Kunsterziehung schon lange üblich sind.
Es entfiele damit der ganze organisatorische und bürokratische Aufwand, der mit dem Abitur verbunden ist. Ein Notendurchschnitt (siehe oben) wäre auch aussagekräftiger über die wirkliche Leistungsfähigkeit eines Schülers als eine Abiturprüfung, die immer abhängig ist von der physischen und psychischen Tagesform des Prüflings.
Auch die unsinnige Numerus-Clausus-Regelung an Universitäten und Hochschulen entfiele mit Studien-Eingangsgsprüfungen – wenn mit bedenkt, das Abiturnoten in den verschiedenen Bundesländern nur bedingt anerkannt werden (siehe zum Bayern und NRW-Abitur).
Mit der Entscheidung, das Abitur 2020 doch noch durchzuführen, hat man eine wichtige Chance vertan.
Hans-Jürgen Hiby