Immobilien-Rundschau Eigentumswohnungsmarkt mit Rekordergebnissen

Wuppertal · Immobilien kaufen, besitzen und verkaufen - das ist auch in Wuppertal ein Thema mit vielen Fragezeichen. Führende Marktexperten erklären in der Rundschau, was Anbieter und Interessenten wissen sollten. Heute: Frank Müller über die Halbjahreszahlen für den Wuppertaler Immobilienmarkt.

Frank Müller gehört mit seinem Büro „fmi“ zu den größten Maklern in Wuppertal.

Foto: Bettina Osswald

Der Gutachterausschuss hat die Halbjahreszahlen 2019 veröffentlicht. Es wurden deutlich mehr Kaufverträge geschlossen als im ersten Halbjahr 2018 und die Preise zogen weiter an

Die Anzahl der geschlossenen Kaufverträge über alle Immobilienarten (Wohnungen, Häuser, etc.) lag im ersten Halbjahr 2019 bei 1.945 Stück und damit um 16 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2018. Der Geldumsatz stieg sogar von 388 Millionen auf 475 Millionen Euro.

Verlierer innerhalb dieser Entwicklung sind Grundstücke für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Hier wurden bislang im Jahr 2019 nur 19 Stück verkauft. Das sind im Vergleichszeitraum drei Stück beziehungsweise 14 Prozent weniger. Hier merkt man, dass die Baulandausweisungen der Nachfrage nicht hinterherkommen.

Bei den Reihenhäusern fanden 22 Prozent weniger Verkäufe statt, der Geldumsatz sank etwa in gleichem Ausmaß. Dadurch darf vermutet werden, dass sich die Preise für Reihenhäuser fast unverändert darstellen.

Von geringen Umsätzen ist nach wie vor das Segment der hochwertigen beziehungsweise hochpreisigen Einfamilienhäuser geprägt. Die Anzahl der Verkäufer von Einfamilienhäusern zu Preisen über 800.000 Euro ist erstaunlich gering. Nur zwei Häuser fanden im ersten Halbjahr 2019 in dieser Preisklasse einen Käufer. Einfamilienhäuser mit einem Kaufpreis von mehr als einer Million Euro wurden nicht verkauft.

Rekordergebnisse haben Wuppertals Eigentumswohnungen erreicht. Erstmals wurden in einem Halbjahr mehr als 1.000 Eigentumswohnungen verkauft (17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Die Preise stiegen je nach Wohnungsgröße und Baujahr der Wohnung um 5 bis 7 Prozent.

Beeindruckend ist auch der Umsatzzuwachs bei Mehrfamilienhäusern. Der Geldumsatz hat sich um Euro 66 Millionen / 70 Prizent erhöht, während die Stückzahlen der Verkäufe nur um etwa 20 Prozent wuchsen. Es ist davon auszugehen, dass die Preise in dem Segment nicht so stark gestiegen sind, jedoch zur Zeit auch große und somit hochpreisige Mehrfamilienhäuser Abnehmer finden. Die professionellen Investoren weichen auch auf Städte wie Wuppertal aus, weil etwa in Köln und Düsseldorf Preise gefordert werden, die kaum noch akzeptiert werden.