Corona-Pandemie Krisenstab will „Click & Meet“-Auswirkungen beobachten
Wuppertal · Der Krisenstab der Stadt Wuppertal hat in seiner Sitzung am Montag (29. März 2021) beschlossen, die Folgen der „Click & Meet“-Option für den Handel genau zu beobachten. Im Falle eines weiter steigenden Inzidenzwertes sei auch eine kurzfristige Rücknahme der Option nicht ausgeschlossen, heißt es. Wegen der „besorgniserregenden Infektionszahlen“ tagt das Gremium weiterhin alle48 Stunden.
„Wir wollen möglichst viele Menschen zu Tests motivieren und so ein besseres Bild der Infektionslage bekommen“, begründet Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die Entscheidung. „Wir wollen die Leistungsfähigkeit unserer Test-Infrastruktur auf eine Bewährungsprobe stellen und weiter ausbauen. Damit sammeln wir wertvolle Erfahrungen für künftige Entwicklungen im abgesicherten Modus.“ Seit Montag können die Wuppertalerinnen und Wuppertaler in Geschäften außerhalb des täglichen Bedarfs (Lebensmittel-, Drogerie-, Babyfachmärkte etc.) nur dann einkaufen, wenn sie über einen negativen Schnelltestbefund verfügen, der nicht älter als 24 Stunden ist.
„Generell sind wir in vielen Bereichen deutlich restriktiver aufgestellt als die Regelungen von Bund und Land“, betont Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Dabei bleibt es auch.“ Die Option stehe ausdrücklich unter dem Vorbehalt der Fallzahl-Entwicklung. „Es ist aber jetzt noch nicht der Zeitpunkt, um eine gerade erst in der Praxis gestartete Phase, von der wir uns wichtige Erkenntnisse versprechen, zu beenden. Sollten wir negative Folgen der Regelung erkennen oder die Inzidenzwerte weiter deutlich ansteigen, werden wir umgehend die Konsequenzen ziehen.“ Eine Absage erteilte Slawig den Wünschen nach weiteren Öffnungen unter Testbedingungen: „Wir reden aktuell ausschließlich über den Erhalt des Status Quo vom 8. März. Es gibt überhaupt keinen Spielraum für Lockerungs-Diskussionen. Wir beobachten die Lage sorgfältig.“ Die Kapazitäten des Ordnungsdienstes und der Gewerbekontrolle sind derzeit auf die Kontrolle der Regeln in den Geschäften konzentriert. Im Bergischen Service-Center und im Gewerbe-Center der Stadt gehen nach Angaben der Stadt „unzählige Nachfragen von Ladeninhabern und Dienstleistern zur neuen Coronaschutzverordnung des Landes“ ein. Für Probleme sorge hier die Tatsache, dass das Land zu den Regelungen noch fortlaufend Präzisierungen und Ergänzungen verschicke.
Der Krisenstab hat im Grundsatz beschlossen, dass auch in den Kitas künftig umfassend getestet werden soll. Grund sind massiv ansteigende Fallzahlen bei den betreuten Kindern, die offenbar auf die britische Erreger-Mutante zurückzuführen sind. Dabei möchte Wuppertal eher auf Schnelltests als „Lolli-Tests“ setzen, da die PCR-Tests über den Labor-Rücklauf erst nach Tagen Ergebnisse liefern. „Die genaue Ausgestaltung der Kita-Tests wird noch durch das Gesundheitsamt beraten und auch Erfahrungen im Städtedreieck einbeziehen“, so der Krisenstab.
Ein weiteres Thema des Krisenstabs waren die Selbsttests für die weiterführenden und künftig auch die Grund- und Förderschulen: „Hier gibt es eine Vorgabe des Schulministeriums, die besagt, dass Eltern und volljährige Schüler den Test ablehnen können und die Schüler trotzdem weiter am Präsenzunterricht teilnehmen sollen. Zu diesem Punkt erreichen die Stadt zahlreiche Rückmeldungen besorgter Eltern, die nicht verstehen können, warum ungetestete Kinder nicht in den Distanzunterricht wechseln müssen. Diese Sorge greift der Krisenstab auf und wird bis nach Ostern prüfen, ob hier eine Regelung von Seiten der Stadt als Schulträger notwendig und sinnvoll ist.“
Nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes ist es möglich, dass private Schwimmschulen wieder Kurse anbieten. Dies würde allerdings zu einer Ungleichbehandlung mit den Wuppertaler Schwimmsportvereinen führen, die solche Kurse ebenfalls in eigenen oder städtischen Bädern anbieten, die weiterhin geschlossen sind. Diese Ungleichbehandlung will die Stadt vermeiden, indem auch den privaten Schwimmschulen der Betrieb untersagt wird.