Kurzarbeitergeld ver.di: „WSW mobil“ stockt auf 100 Prozent auf

Wuppertal · Die ÖPNV-Sparte der Wuppertaler Stadtwerke (WSW mobil) hat nach Angaben des ver.di-Bezirks das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent des Nettogehaltes aufgestockt.

Die WSW haben den Fahrplan wegen der Corona-Pandemie gekürzt.

Foto: Christoph Petersen

Vereinbarungen seien auch bei Rheingold-Reisen in Wuppertal sowie beim Busunternehmen Wiedenhoff in Solingen getroffen worden. Dort wurden demnach Zahlungen von bis zu 87 Prozent vereinbart. Auch die Bäderbetriebe in Hilden haben laut Gewerkschaft eine Vereinbarung mit einer Aufstockung auf 85 Prozent des Nettogehaltes unterzeichnet.

„Das gesetzliche Kurzarbeitergeld mit 60 bzw. 67 Prozent des Nettogehaltes reicht sehr häufig nicht zum Leben und für die Miete“, betont Uwe Foullong, der stellvertretende Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. „Deshalb fordern wir eine deutliche Aufstockung, wie es bereits in einigen Betrieben gelungen ist.“ Sie sei dringend notwendig, so Foullong. „So verdient zum Beispiel eine Verkäuferin bei Vollzeit netto 1.354 Euro monatlich und würde bei 60 Prpzent nur 812 Euro erhalten, bei einer 90-prozentigen Aufstockung jedoch 1.218 Euro.“ Wer als allein stehender Beschäftigter vor der Krise nicht mindestens 2.750 Euro brutto pro Monat verdient habe, habe bei einem vollständigen Arbeitsausfall, also bei Kurzarbeit 0, einen Anspruch auf aufstockende Hartz-IV-Leistungen. Viele Beschäftigte verdienten nur unterhalb dieser Grenze, sodass vielen jetzt der Gang zum Jobcenter drohe.

Jetzt räche sich, so ver.di, dass „die Politik dem Wuchern des Niedriglohnsektors jahrelang tatenlos zugesehen“ habe. „Deshalb sind Aufstockungen des gesetzlichen Kurzarbeitergeldes dringend nötig“, so der Gewerkschafter.