Corona-Pandemie Bayer will Impfstoffe in Wuppertal produzieren

Wuppertal · Die Bayer AG will mit Blick auf die Corona-Pandemie Impfstoffe gemeinsam mit der Firma CureVac NV in ihrem Wuppertaler Werk herstellen. Das haben beide Firmen am Montag (1. Februar 2021) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet bekanntgegeben.

Das Bayer-Werk an der Wupper.

Foto: Bayer AG

„In Gesprächen mit der Bundesregierung ist deutlich geworden, dass die Verfügbarkeit von Impfstoffen weiter erhöht werden muss. Das gilt insbesondere auch für potenzielle Varianten des SARS-CoV-2-Virus. Vor diesem Hintergrund sollen auch die Produktionskapazitäten sowie die damit verbundene Fertigungskompetenz in Deutschland ausgebaut werden. Wir bei Bayer werden hier einen weiteren Beitrag leisten, indem wir zusätzliche Impfstoffe zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung stellen“, so Stefan Oelrich, Vorstandsmitglied der Bayer AG und Leiter der Division Pharmaceuticals.

Bayer unterstützt CureVac nach eigenen Angaben „bereits bei der Entwicklung und Bereitstellung des Impfstoffkandidaten von CureVac sowie bei lokalen Aktivitäten in ausgewählten Ländern“. Bayer bringt dafür sein Fachwissen und seine Infrastruktur in Bereichen wie der operativen Studiendurchführung, bei regulatorischen Aufgaben, Aktivitäten in der Pharmakovigilanz, bei medizinischen Informationen und Lieferkettenleistungen ein und wird Unterstützung in Ländern innerhalb der Europäischen Union sowie ausgewählten weiteren Märkten leisten.

Stefan Oelrich: „Obwohl wir bislang noch keine Impfstoffe hergestellt haben, verfügen wir über ein starkes Know-how bei der Entwicklung von Biotech-Produkten, das wir einbringen werden.Seit der Bekanntgabe unserer Allianz zwischen Bayer und CureVac Anfang dieses Jahres haben wir sorgfältig geprüft, inwieweit wir einen zusätzlichen Beitrag auch zur Fertigung des Impfstoffs leisten können. „Ich freue mich, heute mitteilen zu können, dass wir über die erforderlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügen, den mRNA-basierten Impfstoff von CureVac herstellen zu können.

Geplant ist, im Jahr 2022 weitere 160 Millionen Dosen des Impfstoffs von CureVac herzustellen und deren Versorgungsnetz sowie die Gesamtkapazität mithilfe des Fertigungsnetzwerks von Bayer weiter auszubauen. Der erste Impfstoff aus dieser Erweiterung soll möglicherweise Ende dieses Jahres verfügbar sein. „Um dies zu erreichen, werden wir zügig unser eigenes Produktionsnetzwerk einschließlich unseres Standorts in Wuppertal aktivieren“, so Oelrich.

Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU) begrüßt die Ankündigung: „Das Unternehmen Bayer wurde in Wuppertal gegründet und ist eines der führenden Pharmaunternehmen der Welt. Ich freue mich, dass am Standort Wuppertal zukünftig auch innovativer Corona-Impfstoff produziert wird. Im Werk an der Wupper sind ja seit längerer Zeit Kapazitäten frei, die ursprünglich für die Produktion eines Hämophilie-Medikaments verwendet werden sollten. Es ist schön, dass hier nun auch neue Arbeitsplätze entstehen. Ich habe der Geschäftsführung von Bayer in Wuppertal zugesagt, die neue Impfstoffproduktion politisch zu unterstützen, wenn dies notwendig werden sollte. Das Projekt ist ja bereits auf einem sehr guten Weg.“