Motoröl, Schweiß, intensive Gerüche ESW: Eine Auszubildende geht ihren Kfz-Weg

Wuppertal · Anna Lena Zander absolviert als erste Frau beim Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin. Ein großes Aufgabenspektrum von Abgasuntersuchungen über Sicherheitsprüfungen bis hin zu Ausführungen von Service- und Instandsetzungsarbeiten an Personenkraftwagen sowie an Nutz- und Sonderfahrzeugen wartet auf die angehende Kfz-Mechatronikerin in den Ausbildungsjahren.

Anna Lena Zander.

Foto: ESW

Die ESW-Werkstatt ist schwerpunktmäßig auf die Wartung und Reparatur von Entsorgungs- und Straßenreinigungsfahrzeugen, wie Abfallsammel- und Winterdienstfahrzeugen oder Kehrmaschinen, spezialisiert. Elektrofahrzeuge und Kfz, die mit Wasserstoff angetrieben werden, runden den Aufgabenbereich ab. Häufig im Einsatz sind sie ebenfalls in der Werkstatt zu finden und erweitern Zanders Lernfeld.

Im August 2023 hat die 20-Jährige in der Werkstatt begonnen: „Nun habe ich so manche Erfahrung sammeln dürfen und ich fühle mich immer noch herzlich willkommen und gut aufgehoben. Die Kollegen sind sehr nett und helfen mir, wenn ich an meine körperlichen Grenzen komme. Aktuell ist es meine Aufgabe, die Kupplung eines Lkw zu wechseln, natürlich unter Anleitung meines Ausbilders. Das ist eine schwere, aber keine schwierige Aufgabe. Die Kollegen stehen an meiner Seite und packen mit an, wenn es von Nöten ist. Hilfsmittel, Tipps, Tricks und ein kollegiales Miteinander. Das sind die magischen Worte, die bei Heraus-forderungen im Arbeitsalltag helfen. Und natürlich Spaß an der gesamten Thematik.“

ESW-Betriebsleiter Dr. Michael Steiner: „Wir freuen uns sehr, dass Frau Zander sich bewusst für den ESW entschieden und so viel Freude im Arbeitsalltag hat. Geschlechtsspezifische Vorurteile sind immer noch eine bedauerliche Realität und daher ist es besonders schön, dass die ESW-Werkstatt eine Frau im Team begrüßen durfte und diese in alle Bereiche des Betriebes mit einbezieht. Wir hoffen, dass viele Frauen Frau Zander folgen und unser Team bereichern werden.“

In der Freizeit schraubt Zander momentan an einem alten Moped, das elf Jahre bei ihrer Oma herumstand. „Es ist toll, wenn man sich selbst helfen kann und mein Vater, der Lehrer ist, findet meine Wahl der Ausbildung total cool. Er freut sich jetzt schon da-rauf, wenn ich sein Kfz reparieren kann. Bezüglich der Ausbildung unterstützt er mich wo er nur kann. Mein Vater sieht wie ich, dass der Beruf der Kfz-Mechatronikerin ein spannender und abwechslungsreicher Beruf ist, der nicht nur aus Motoröl und schweren Arbeitsgeräten besteht. Zum Berufsbild gehören auch Analyse, Auswertung und Recherche“, so die Wuppertalerin.

Während eines freiwilligen Jahres im städtischen Umweltamt führte Zander von Mitte 2022 bis Mitte 2023 jeden Freitag im ESW-Fuhrparkmanagement Aufgaben aus und ist dadurch auf den ESW aufmerksam geworden. Nun kann sich die junge Frau sogar vorstellen, dass die Ausbildung zur Berufung wird und sie auch über ihre Ausbildung hinaus bei der Stadt Wuppertal bleibt. Die Kollegen und die besondere Atmosphäre gefielen ihr jedenfalls sofort.