Vohwinkel Vohwinkeler Sternsinger zu Gast bei der GEPA
Wuppertal · Nach drei Jahren Corona-Pause konnte Matthias Kroth, kaufmännischer Geschäftsführer des Fairhandelshauses GEPA, die Sternsinger aus Vohwinkel wieder vor Ort in Wuppertal begrüßen.
„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ ist das Motto des diesjährigen Dreikönigsingens. Undes ist auch ein wichtiges Ziel der GEPA: Weltweit müssen viele Kinder von klein auf schwer mitarbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen, beispielsweise beim Anbau von Kakao oder Orangen. Sie dürfen nicht zur Schule gehen. Auch sind viele Kinder Armut und Gewalt ausgeliefert. Durch fairen Handel haben Kinder aus Bauernfamilien in Afrika, Lateinamerika und Asien bessere Chancen, ihre Stärken zu entwickeln.
Kroth erinnerte in seiner Begrüßung auch an den Sternsinger-Film zum diesjährigen Motto: „Er zeigt sehr eindrücklich, welchen Gefahren Kinder oft ausgesetzt sind. Ein Beispiel ist die elfjährige Diva. Sie wohnt mit ihrem kleinen Bruder bei ihrer Oma in einem Haus, das ganz dicht an Bahngleisen grenzt. Ein Brett vor dem Türrahmen soll Divas kleinen Bruder schützen, damit er nicht unbeaufsichtigt auf die Bahngleise rennt. Das können wir uns hier in Deutschland gar nicht vorstellen.“
Die Mutter muss arbeiten und besucht die Kinder nur, wenn sie Urlaub hat. Ihre Familie hat kein Geld, um an einen sicheren Ort zu ziehen. Sie leben in der Drei-Millionen-Stadt Surabaya – und da ist Wohnraum knapp und teuer.
Der elfjährige Ilham wohnt dagegen in einem kleinen Dorf und geht noch zur Schule, seine 14-jährige Schwester Nafisa nicht mehr, denn Mädchen sollen früh im Haushalt mithelfen oder auch heiraten, oft Männer, die viel älter sind als sie.
Alit: Zufluchtsort für Kinder
Die Organisation „Alit“ wird vom GEPA-Gesellschafter „Kindermissionswerk – Die Sternsinger“ dieses Jahr unterstützt. Hier finden Kinder wie Diva, Ilham oder Nafisa einen Zufluchtsort, können sich weiterbilden durch Computerkurse, machen Workshops, damit sie lernen, sich vor Gewalt zu schützen.
Das können gefährliche Bahngleise sein, das kann aber auch Gewalt von erwachsenen Menschen sein, zum Beispiel von den eigenen Eltern, die die Kinder schlagen, oder von Fremden, die die Kinder anfassen und ihnen oft ebenfalls Gewalt antun wollen.
Juliati Umrah ist die Direktorin von „Alit“: „In Indonesien werden die Rechte von Kindern oft verletzt. Es gibt viele verschiedene Formen von Gewalt gegen Kinder. Eltern, die ihre Kinder schlagen, sagen: ,Das gehört zu unserer Kultur.‘ So erziehen wir unsere Kinder, damit sie erwachsener werden und Verantwortung übernehmen. Viele Erwachsene behandeln Kinder wie eine und sehen sie als ihr Eigentum. Viele Eltern beschimpfen ihre Kinder auch. Und in der Schule kommt es häufig vor, dass Kinder von Lehrern oder älteren Kindern geschlagen werden.“
Kroth: „Das ist in Deutschland ja kein Thema mehr, sondern jetzt geächtet und verboten.“ Aber es ist eben nicht überall so, manchmal gibt es Kinderrechte nur auf dem Papier.