Soweit die Füße tragen
Der Wuppertaler Peter Draheim plant für den 6. Juni einen Sponsorenlauf für das Kinderhospiz Burgholz. Dabei will er den 230 Kilometer langen Ruhrhöhenweg nonstop bewältigen.
Ein Leben ganz ohne Sport, nur auf dem Sofa vor der Glotze, das könnte sich Peter Draheim nicht vorstellen. Früher waren es Fußball und Tennis, dann zog er die Laufschuhe an. Doch schnell wurde klar, dass ihm eine normale Jogging-Runde nicht ausreichte.
„Mein Ehrgeiz war geweckt, Marathon das Ziel, auf das ich trainierte. In Düsseldorf, Köln, Hamburg, Berlin und Amsterdam ging ich an den Start, bewältigte die Strecke über 42,2 Kilometer. Dann stand der 63 Kilometer lange ’Röntgenlauf’ auf meinem Programm“, erzählt der sportliche Wuppertaler.
Aber auch diese Distanzen reichten ihm bald nicht mehr: Aus dem Marathon-Mann wurde ein Ultraläufer. „Zusammen mit Freunden und durch die Unterstützung meiner Familie ging es in drei Tagen über den Ruhrhöhenweg. Dabei kam mir die Idee, eine solche Herausforderung mit einer guten Tat zu verknüpfen.“ Und da fiel Peter Draheim das Kinderhospiz ein: Er besuchte es, lernte die Menschen kennen, die später die so wichtige Arbeit dort leisten werden. Peter Draheim: „Wer einmal dort war, wird dankbar für das eigene Glück, die Gesundheit der Familie“.
Rund 60 Firmen hat er im Vorfeld seines Laufs angeschrieben und um Spenden gebeten. Einige haben bereits reagiert und Geld überwiesen. „Meine Hoffnung ist, dass sich viele Wuppertaler finden, denen meine Aktion einen kleinen Betrag für das Kinderhospiz wert ist.“
230 Kilometer sind für Peter Draheim zwar eine Herausforderung, doch von den Streckenansprüchen her hat er schon ganz anderes geschafft: „Ich liebe das Extreme, wie etwa den Zugspitzlauf. Auf 100 Kilometern musste ich dort 5.800 Höhenmeter bewältigen. In diesem Jahr wage ich mich an den Eiger-Lauf und hoffe, dort die noch fehlenden drei Punkte für den 2016 stattfindenden Mont-Blanc-Ultralauf in Frankreich zu holen“, träumt Peter Draheim schon von neuen Herausforderungen.
Neben der sportlichen Leistung ist es vor allem die Natur, die den Langerfelder an den extremen Strecken reizt: „Bei einem normalen Marathon läuft man im Pulk, bei Ultraläufen ist man allein. Es ist ein überwältigendes Gefühl, nachts durchs Gebirge zu laufen, und dann dort den Sonnenaufgang zu erleben“, schwärmt der Sportler, der sein Hobby aus eigener Tasche finanziert.