Vohwinkeler Marcel Buntenbach Alles andere als ein Lego-Nerd
Wuppertal · Für Marcel Buntenbach ist Lego mehr als ein Hobby, es ist seine größte Leidenschaft. Geschätzt 2,8 Millionen bunte Steinchen lagern im Keller des 34-Jährigen, geordnet und sortiert, nach Farbe und Form. Für unser Vohwinkel-Magazin „Fuch“ haben wir ihn getroffen.
Trickfilm-Charaktere, Traumhäuser, Mosaikbilder – „Wenn ich bastele habe ich eine Idee der Figur im Kopf und schaue dann, wo die Reise hingeht“, erzählt der Vohwinkeler, der nach eigener Aussage „voll der kreative Typ“ ist.
Das Herzstück seines privaten Legolands: ein knapp einen Meter großer Fuchs. Über hundert Stunden hat Buntenbach an Vohwinkels Wappentier gebastelt, zwei bis drei Stunden am Tag über mehrere Monate hinweg. Damit die Steine der großen Figur zusammen halten, musste Buntenbach mit Klebstoff nachhelfen. „ Obwohl ich sonst ein Klebe-Gegner bin. Das mindert den Wert der Lego-Steine.“ Seit acht Jahren lebt der Vohwinkel-Fuchs mittlerweile in Buntenbachs Keller. „Eigentlich müsste er in irgendeinem Schaufenster stehen“, träumt der Lego-Bauer. „So lange es geht, sollten sich Kinderaugen daran erfreuen.“
Im vergangenen Dezember präsentierte Marcel Buntenbach zum ersten Mal einige seiner Werke der Öffentlichkeit, und zwar in der Clemensgalerie in Solingen. „Am Eröffnungstag kamen fast 300 Leute in die Ausstellung“, erzählt der Vohwinkeler. Kurz darauf ging dann der Medienrummel los. RTL, Bild-Zeitung, WDR… alle stürmten sie das Vohwinkeler Legoland, staunten, filmten und fotografierten die Figuren und Regale, in denen die geliebten Steine lagern.
Wenn Buntenbach nicht in seinem Keller neue Figuren baut, arbeitet er als Fachlagerist. „Daher wohl auch meine Ordnung“, mutmaßt der 34-Jährige, der alle Steine nicht nur sortiert, sondern zusätzlich in einer Datei auf seinem Computer katalogisiert hat.
Seinen fünfjährigen Sohn Elias hat er mit seinem Lego-Fieber bereits angesteckt. „Papa, bau mit mir eine Schwebebahn“, forderte er vor einiger Zeit und Marcel Buntenbach fing an zu planen. 80 Stunden konzeptionierte und baute er die Mini-Bahn, auf der einen Schiene fährt ein altes, auf der anderen ein neues Modell. Doch damit nicht genug: Marcel Buntenbach und Sohn Elias denken weiter, haben die Idee einer Schwebebahn im Kopf, die fahren kann und größer ist als alles, was der Vohwinkeler bisher gebaut hat. In ein bis zwei Jahren könnte die Idee Gestalt annehmen. „Das ist auch immer eine Frage der Kosten“, erklärt der Lego-Bauer. Seine Leidenschaft kostet ihn 300 bis 400 Euro im Monat.
Bis es mit der Schwebebahn so weit ist, stecken Buntenbachs Finger weiter Lego-Stein auf Lego-Stein, bauen Mosaik-Bilder im Banksy-Stil und eine Landschaft aus Bergischen Fachwerkhäusern – „Schließlich bin ich ein bergischer Jung.“
Ein Lieblingsstück unter all seinen Werken hat Buntenbach nicht. „Ich habe geflucht und entspannt – unterm Strich liegen sie mir alle am Herzen.“ Obwohl er während seiner Ausstellung in Solingen oft danach gefragt wurde, stehen die Lego-Figuren nicht zum Verkauf. „Ihr Wert ist nicht messbar“, sagt der Bastler. Trotzdem würde er sich freuen, sein privates kleines Legoland auch in Wuppertal präsentieren zu können.
Sein allererstes Lego-Set, eine Weltraumbahn von 1984, hält Buntenbach nach wie vor in Ehren. Für Sammler hat sie mittlerweile einen ziemlich hohen Wert. Für ein Set in vergleichbarer Größe gehen heute 300 bis 400 Euro über die Ladentheke – fast zu teuer für ein Spielzeug für Kinder. Aber nach wie vor einfach nur Kult.