Bürgerverein Eckbusch-Katernberg Zwei ziehen nun fest an einem Strang

Wuppertal · Zwei Initiativen auf den nördlichen Höhen gehen seit einigen Wochen gemeinsame Wege. Der ehemalige Bürgerverein Eckbusch und die „Ideenschmiede Katernberg“ haben ihre Kräfte gebündelt und sich zum Bürgerverein Eckbusch-Katernberg zusammengeschlossen. Der Zusatz macht die geographische Erweiterung deutlich.

Von li.: Bernd Reutershahn, Wilfried Kraft, Ulrike Krämer, Jeanette Jacobsen, Monika Tiebel, Elisabeth Ahlrichs und Bernadette Brutscheid.

Foto: Bürgerverein

Vor sieben Jahren gründete sich der Bürgerverein zur Förderung des guten Zusammenlebens von Jung und Alt im Bezirk Eckbusch. Zur Belebung des sozialen Miteinander fanden gut besuchte Quartiersfeste oder Tagesfahrten statt.

Großes Engagement zeigte der Verein bei den Bemühungen, die Buslinie CE 62 zu erhalten. „Sie war, nicht nur für die Eckbuscher, die benötigte schnelle Verbindung in die Stadt, gab es doch lange schon keine Einkaufsmöglichkeit für den täglichen Bedarf mehr vor Ort“, erinnert sich Bernadette Brutscheid. Das Bemühen, die Situation zu ändern, wurde 2016 mit der Eröffnung des ersten CAP-Marktes belohnt, bis jetzt ein sehr erfolgreiches Modell. Bis dahin organisierte der Bürgerverein einen wöchentlichen Einkaufsbus, den gerade die älteren und nicht motorisierten Bewohnerinnen und Bewohner als Möglichkeit zum stressfreien Einkaufen nutzen konnten. Weitere Aktionen waren eine Seniorenbank vor dem ev. Gemeindezentrum, die gern zur Verschnaufspause genutzt wird. Zusammen mit den Nachbarn vom Wohngebiet am Rohm freuen sich die Initiatoren über den neu befestigten Verbindungsweg Eckbusch-Rohm, dessen zweiter Abschnitt kürzlich fertiggestellt wurde. Er ist eine umgesetzte Idee aus dem Wettbewerb 2017 „Gut leben am Eckbusch“.

Ein Bürgertreff alle drei Monate und eine Bürgersprechstunde jeden ersten Montag im Monat ergänzen das Angebot. Die Unterstützung des im Herzen des Gebietes gelegenen Freibades Eckbusch – gerade in der jetzigen schwierigen Lage – sowie des evangelischen Jugendzentrums und der Gemeindebücherei sind seit Beginn seines Bestehens eine Selbstverständlichkeit für den Bürgerverein.

Entstanden aus einem Quartiersentwicklungsprojekt der Stadt, arbeitet die Ideenschmiede Katernberg seit rund zwei Jahren an der Verbesserung des sozialen Miteinander und an kulturellen Angeboten. Ihr digitaler, kostenloser Newsletter mit inzwischen rund 800 Abonenntinnen und Abonnenten informiert monatlich über Termine, Aktionen, Veranstaltungen und Neuigkeiten vom Katernberg. In der Regel am vierten Donnerstag im Monat treffen sich die Mitglieder zum Gedankenaustausch und zur Planung. Neben monatlichen Veranstaltungen (Lesungen, Vorträge, Filmabende, Wanderungen, iPhone-Gruppe, nachbarschaftlichen Treffen) „wuppte“ der Bürgerverein zwei große Veranstaltungen im vergangenen Jahr – im April den „Tag der Nachhaltigkeit“ in der Gesamtschule Nord, auch mit Beteiligung des Bürgervereins, und im September das zweitägige Event „Kunst und Kultur am Katernberg“ in den Sälen des „Fuchspark“. Jeweils zwischen 300 bis 400 Besucherinnen und Besucher waren dabei.

„Bei dem Plan der Initiative, einen eigenen Verein zu gründen, lag es bald nahe, sich dem vorhandenen Bürgerverein Eckbusch anzuschließen, denn die Interessen sind zum Teil identisch oder ergänzen sich“, so Bernadette Brutscheid, Im März wurde der offizielle Zusammenschluss besiegelt. Ein Lückenschluss ist damit vollzogen, besteht nun neben den Nachbarschaftsvereinen Uellendahl und Dönberg ein größerer Bürgerverein am Katernberg.

Auch in der Phase des Lockdowns war er nicht untätig. Unter der schon seit längerem bestehenden Aktion „Nachbarn helfen Nachbarn“ wurden Hilfsangebote organisiert und Schutzmasken verkauft. Ideen für weitere Aktionen gibt es reichlich. Eine „Mitfahrerbank“ als Mitfahrgelegenheit ist angedacht und die Einrichtung eines Sozialnetzwerkes für das Gebiet. Verschiedene Stromkästen im Quartier sollen mit Hilfe der ansässigen Schulen bemalt und verschönert werden.

Weiter soll es auch mit den monatlichen Veranstaltungen (Vorträge, Besuche einer Seifen- und Glasmanufaktur, Filme, Lesungen) der Ideenschmiede gehen, soweit es die Lockerungen zulassen. „Katernberger Gespräche“ nennt der Journalist und Autor Matthias Dohmen seinen Talk über Gott und die Welt mit bekannten und auch weniger bekannten Katernbergern. Eventueller Start ist nach den Sommerferien. Dann soll auch das Format eines Erzählcafés mit historischen Aufnahmen von Eckbusch und Katernberg ins Leben gerufen werden.

Im September kann hoffentlich das geplante Oktoberfest stattfinden, ebenso wie der Weihnachtsbasar. Die für Juni geplante Woche „Der Kater(nberg) liest“ mit rund 20 Wuppertaler Autoreninnen und Autoren wurde dagegen auf das kommende Jahr verschoben. Im Oktober findet die nächste Tagesfahrt mit dem Ziel Nassau und Bad Ems statt.