Studium an der Uni Wuppertal: Zuschüsse und Finanztipps

Studieren kostet – und das nicht nur in Wuppertal. Jeder Studierende muss sich überlegen, wie das Studium finanzierbar wird. Oft unterstützen die Eltern, doch in vielen Fällen können diese nicht die kompletten Kosten stemmen. Welche Möglichkeiten Studierende in Wuppertal haben, um ihr Budget auszubessern, ist Thema dieses Beitrags.

Der Weg bis zum Doktorhut ist lang und kostet über die Jahre betrachtet zehntausende Euros. Diesen Bedarf zu finanzieren ist eine große Herausforderung.

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Der Klassiker: BAföG

Natürlich ist der erste Gedanke, dass Studenten BAföG beantragen können, um das Studium zu finanzieren. In Wuppertal ist dafür das Amt für Ausbildungsförderung am Hochschul-Sozialwerk Wuppertal zuständig. Wer an einer dieser Hochschulen studiert, stellt dort seinen Antrag:

  • Bergische Universität Wuppertal
  • Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal
  • Kirchliche Hochschule

Die Bedarfssätze wurden kürzlich angepasst. Ab Herbst 2019 gibt es 5 % mehr, ab Herbst 2020 weitere 2 %. Das bedeutet, dass ein Maximalsatz von 861 € ab Oktober 2020 für Studenten möglich ist, die nicht bei ihren Eltern wohnen. Sind bereits eigene Kinder vorhanden, gilt ein Kinderbetreuungszuschuss von 140 €. Sämtliche Details sind auf der Website des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal zu finden.

Darlehen zur Studienfinanzierung

Falls Studierende kein BAföG bewilligt bekommen und zu wenig Geld zur Verfügung haben, müssen sie nach anderen Möglichkeiten suchen. Eine Option ist das Daka-Darlehen der Darlehenskasse der Studierendenwerke e.V. Um einen Antrag stellen zu dürfen müssen Studierende unter anderem

  • an einer staatlichen Hochschule in Nordrhein-Westfalen (also zum Beispiel in Wuppertal) eingeschrieben sein,
  • Sozialbeiträge an das Studienwerk in Wuppertal leisten,
  • einen Bürgen stellen und
  • nachweisen, dass sie auf eine Finanzhilfe angewiesen sind.

Das Gute an dem Darlehen ist, dass es zinslos gewährt wird. Der Nachteil: Das Budget des Daka-Darlehens ist begrenzt und da enorm viele Anträge aus ganz Nordrhein-Westfalen eingehen, ist die Chance auf eine Zusage gering. Eine große Hürde stellt der Nachweis dar, dass Studierende auf eine Finanzhilfe angewiesen sein müssen. Für diejenigen, die den Nachweis aus unterschiedlichen Gründen nicht erbringen können und für alle, deren Anträge aus anderen Gründen abgelehnt werden, ist ein Minikredit eine Alternative.

Studierende balancieren häufig zwischen Studium und Nebenjob. Trotzdem reicht das Geld oft nicht aus. Was tun, wenn die Waschmaschine kaputtgeht oder das Auto streikt?

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Minikredit zur Überbrückung

Die Aufnahme eines Minikredits ist geeignet, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Angenommen, der BAföG-Antrag ist gestellt, aber die bewilligte Summe ist zu gering oder es ist noch kein passender Nebenjob gefunden, dann ist ein Minikredit eine Alternative.

Wichtig zu wissen: Da Kredite grundsätzlich auf die finanzielle Situation des Antragstellers abstellen, sollten Studierende einen Bürgen vorweisen oder einen zweiten Antragsteller mit in den Vertrag aufnehmen lassen, der über ein entsprechendes Einkommen verfügt. Das ist nötig, um einerseits die Chance auf eine Zusage zu begünstigen und andererseits die Kreditkonditionen zu optimieren. Die Banken überprüfen in jedem Fall die finanzielle Situation eines Antragstellers und möchten sicherstellen, dass sie ihr Geld zurückerhalten. Fehlt dem studierenden Antragsteller aber ein festes Einkommen, muss er der Bank eine andere Lösung anbieten – und ein Bürger oder ein passender zweiter Antragsteller ist so eine Lösung, die Banken akzeptieren.

Falls der antragstellenden Student aber einen sicheren Job mit regelmäßigem und genügend hohem Einkommen vorweisen kann, ist ein zweiter Antragsteller nicht nötig. Die freie Liquidität muss ausreichen, um den Kredit in der gewählten Laufzeit und zu den entstehenden Rückzahlungsraten zurückzuführen.

Tipp: Kreditnehmer können die monatliche Rückzahlungsrate beeinflussen, indem sie die Laufzeit anpassen. Dabei gilt, je länger die Laufzeit, desto geringer die monatliche Belastung. Allerdings sind bei verlängerten Laufzeiten insgesamt mehr Zinskosten zu bezahlen, was sich allerdings bei den verhältnismäßig geringen Kreditbeträgen in einem überschaubaren Rahmen bewegt. Wenn beispielsweise ein Nettokreditbetrag über eine Laufzeit von 60 Monaten mit einem effektiven Jahreszins von 1,9 % finanziert wird, belaufen sich die Zinskosten insgesamt auf 245,21 € bei einer monatlichen Rate von 87,42 €. Wird die Laufzeit auf 84 Monate ausgedehnt, betragen die Zinskosten 343,82 € bei einer monatlichen Rate von 63,62 €.

Stipendien und andere Fördermöglichkeiten an der Uni Wuppertal

Studierende an der Universität Wuppertal haben die Möglichkeit, sich um ein Stipendium zu bewerben oder anderweitig Unterstützung zu bekommen. Folgende Möglichkeiten bestehen:

  • Deutschlandstipendium: Das Deutschlandstipendium fördert Studierende mit guten Leistungen mit 300 € pro Monat. Doch gute Leistungen allein reichen nicht aus. Ebenso wichtig ist gesellschaftliche Verantwortung, beispielsweise durch ehrenamtliches Engagement oder die Fähigkeit, eine schwierige Lebenssituation zu bewältigen. Damit sind zum Beispiel die Pflege eines Angehörigen, schwierige persönliche oder familiäre Umstände und anderes mehr gemeint. Der Bewerbung ist demnach ein umfassendes Bewerbungsschreiben beizufügen, welches diese besonderen Umstände genau beschreibt. In den Richtlinien zur Stipendienvergabe an der Bergischen Universität Wuppertal sind die Details des Deutschlandstipendiums aufgeführt.
  • Förderstipendium der Studienstiftung: Einen anderen Ansatz als das Deutschlandstipendium verfolgt das Förderstipendium der Studienstiftung der Bergischen Universität. Diese Stipendien richtet sich an Studierende, die in einer wirtschaftlichen Notsituation sind und deren Studienerfolg aus diesen Gründen gefährdet ist. Voraussetzungen sind unter anderem, dass Antragsteller bereits seit einem Jahr an der Uni eingeschrieben und höchstens 35 Jahre alt sind. Weitere Auskünfte erteilt die Stabsstelle des Rektorats, Geschäftsstelle Studienstiftung an der Bergischen Universität.
  • In Touch: Zuschüsse für Migranten und Flüchtlinge beinhaltet dieses Programm. Es handelt sich bei In Touch Wuppertal um ein Programm, welches aus dem Studienfonds der Deutschen Bank im Stifterverband mit finanziellen Mitteln ausgestattet wird. Die monatliche Unterstützung beträgt 150 Euro. Das Programm wird zu jedem Semester neu ausgeschrieben. Sind keine Gelder vorhanden, können keine Anträge gestellt werden. Deshalb ist es ratsam, sich über den aktuellen Status des Programms rechtzeitig vor Antragstellung zu informieren.

Neben den oben näher erläuterten Programmen gibt es an der Uni Wuppertal noch weitere Optionen. Die folgende Liste nennt die Programmnamen sowie die Ansprechpartner, damit sich Interessierte bei ihnen direkt selbst informieren können.

  1. Graduiertenförderung, Zentrum für Graduiertenstudien
  2. Postdoktorandenförderung, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DGF)
  3. Förderung für Auslandsaufenthalte (Förderprogramme ERASMUS und PROMOS), Team Outgoing)
  4. Förderung ausländischer Studierender, Studienstiftung der Bergischen Universität Wuppertal

Die Ansprechpartner der genannten Institutionen sitzen in der Regel direkt an der Uni und sind telefonisch sowie persönlich vor Ort erreichbar.