Ökumenisches Herz

In Köln ging Pastor Günther Stein mit 73 Jahren jetzt endgültig in den Ruhestand.

Das „ökumenische Duo vom Sedansberg“: Pfarrer Günther Stein (links) im Gespräch mit Pastor Wolfgang Stoffels.

Foto: Macheroux

Es war ein bewegender Abschied: 2008 mussten sich die katholischen Barmer Gemeinden von Stadtdechant Günther Stein verabschieden. Mit 66 Jahren wurde der "kölsche Pastor" wieder in seine Heimatstadt beordert. In Wuppertal hat der Seelsorger Zeichen gesetzt: Zusammen mit dem evangelischen Kollegen Wolfgang Stoffels hat Günther Stein die Ökumene mit emotionaler Intelligenz geschickt im besten Sinne des wohltätigen Seelsorgers wahrgenommen.

Fußball verband Günther Stein nicht nur mit "seinem FC Kölle": Er war auch Torwart in der Ex-Mannschaft der Barmer Pfarrer — zusammen mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und dem verstorbenen Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau, Professor Peter Steinacker.

Der Barmer Pädagoge Wolfgang Diepenthal, selbst evangelisch, fand 1980 den "Neuen" aus Köln vor seiner ersten Amtshandlung — er hat zwei seiner Töchter verheiratet und drei Enkel getauft — nach dem ersten Kontakt "sehr sympathisch".

Kölner Kollegen hatten Günther Stein seinerzeit vorgewarnt: "Sture Wuppertaler Diaspora" hieß es damals. Günther Stein verstand es in seiner liebenswürdigen Art, Menschen positiv einzufangen, ohne dass diese sich ausgenutzt fühlten. "Für Günni tu' ich alles", hieß das Motto, das an einen alten Schlager auf dem Sedansberg erinnerte.

Auch nach der Versetzung nach Köln, wo Günther Stein fünf Gemeinden betreute, wurde der Kontakt nach Wuppertal weiterhin gepflegt. Mit 73 Jahren aber hat sich Pastor Stein jetzt auch von seinen Kölnern — mit starker Wuppertaler Beteiligung — verabschiedet.

Reisen steht nun auf dem Programm. Seelsorgerisch wird er jedoch auch weiterhin tätig sein: "Aber nur, wenn ich will", so der katholische Geistliche.